Baden-Württembergische Handwerk begrüßt EWärmeG

Das baden-württembergische Handwerk begrüßt das heute (11.03.) vom Landtag verabschiedete Erneuerbare-Wärme-Gesetz (EWärmeG). Allerdings leide es unter kleineren Schönheitsfehlern. „Ohne ein Monitoring erfahren wir nichts über seine Wirkung und stochern im Dunkeln“, merkt Landeshandwerkspräsident Joachim Möhrle an.

Leider wiederhole die Landesregierung hier einen Fehler ihrer Vorgänger: „Wenn wir nicht messen, wie wirksam die beschlossenen Maßnahmen sind, lassen wir uns auf einen Blindflug ein – und das auf Langstrecke“, so Möhrle. Vor dem Hintergrund der bundesweiten Energiewende sei es eigentlich wünschenswert, dass sich andere Länder dem baden-württembergischen Vorbild anschließen und vergleichbar fortschrittliche Gesetze verabschieden. Dies könne jedoch nur gelingen, wenn man dessen Sinnhaftigkeit mit konkreten Zahlen untermauere. Möhrle: „Ich frage mich, ob die Landesregierung Angst vor einer objektiven Bewertung oder vor der eigenen Courage hat.“

Möhrle bedauert auch, dass der Vorschlag des Handwerks, die Erhöhung des Pflichtanteils an erneuerbaren Energien im Falle eines Heizungstauschs auf 15 Prozent zeitlich abgestuft vorzunehmen, kein Gehör gefunden habe. Dafür seien jedoch die Optionen zur Erfüllung dieses Anteils deutlich ausgeweitet worden. Dass mit dem Sanierungsfahrplan ein Beratungsangebot vorgesehen sei, findet ebenfalls die Zustimmung des Handwerks. „Uns freut vor allem, dass die Berater des Handwerks solche Pläne sowohl erstellen als auch umsetzen dürfen. Hier ist die Landesregierung zur Einsicht gekommen und entspricht dem Wunsch der meisten Kunden, alle Leistungen aus einer Hand zu beziehen“, verleiht Möhrle seiner Erleichterung Ausdruck.

Hierzu solle der Sanierungsfahrplan den Schwung des seit 1999 vom BWHT durchgeführten Vorgängerprogramms EnergieSparChecks mitnehmen: 2014 führten die ESC-Berater rund 3.200 energetischen Beratungen durch. Dies sind über 60 % mehr als im Vorjahr und dreimal so viele wie BAFA-Vor-Ort-Beratungen in Baden-Württemberg im Jahr 2014.

PM

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