Wie bereits angekündigt ruft ver.di in der Tarifrunde für den öffentlichen Dienst der Länder ruft am Freitag in Baden-Württemberg landesweit zu Warnstreiks auf. Damit will die Gewerkschaft den Druck auf die Arbeitgeber im Vorfeld der dritten Verhandlungsrunde ab 16. März erhöhen.
Die DGB-Gewerkschaften ver.di, GEW, GdP und IG BAU rufen die Streikenden zu einer gemeinsamen Demonstration und Kundgebung in Stuttgart auf. Allein aus dem ver.di Bereich kommen Streikende mit 35 Bussen aus ganz Baden-Württemberg in die Landeshauptstadt. Die Beamtinnen und Beamten beim Land und den Kommunen, die nicht streiken dürfen, sind zur Teilnahme an der Demonstration und Kundgebung aufgerufen.
Dagmar Schorsch-Brandt, stellvertretende ver.di Landesbezirksleiterin: „Nichts anbieten und die Zusatzversorgung kürzen ist die Linie der Arbeitgeber. Unsere Linie heißt deshalb Warnstreik. Ein Abschluss muss Beschäftigte besserstellen, nicht schlechter.“
Der Landesbezirksvorstand von ver.di Baden-Württemberg unterstützt die Streikenden und hat heute Morgen in Stuttgart auf seiner Sitzung in einer Resolution die Landesregierung und alle im Landtag vertretenen Fraktionen zur zeit- und inhaltsgleichen Übertragung des Tarifergebnisses auf die Beamtinnen und Beamten aufgefordert.
Zur Resolution:
https://bawue.verdi.de/++edit++/++file++54febca7aa698e0637001348/download/Resolution.pdf
ver.di ruft in der Region wie folgt vor Ort zu Warnstreiks auf:
Stuttgart
Warnstreik u.a. Universitäten Stuttgart und Hohenheim, die Landesbibliothek, Studierendenwerk, Staatliche Münze, Wilhelma, Staatsgalerie, Landesmuseum, Lindenmuseum, Regierungspräsidium, das Statistische Landesamt, das Zentrum für Psychiatrie Winnenden, weitere Dienststellen.
Ostwürttemberg-Ulm
Warnstreik Ulm: Universität, Hochschule, Studierendenwerk.
Fils-Neckar-Alb
Warnstreik am Regierungspräsidium, Universität und Studentenwerk Tübingen, KBF Mössingen, am Unteren Lindenhof (Uni Hohenheim), Hochschule Reutlingen.
Voraussichtlicher Ablauf der zentralen Kundgebung und Demonstration in Stuttgart
Auftaktkundgebung Lautenschlagerstr./ Kronenstr.
Sammlungspunkt ab ca. 10.00 Uhr/Begrüßung Dagmar Schorsch-Brandt
Statements Jugend der ÖD Gew. ab 10.30 Uhr bis 11.00 Uhr
Demonstrationszug mit drei Haltepunkten
(dort jeweils Interviews mit Streikenden und Rote-Karten-Aktion):
ab 11.00 Uhr bis 12.30 Uhr über:
Lautenschlagerstraße.
Kronenstraße
Friedrichstraße
Theodor-Heuss-Straße vor dem ver.di Haus
hier:1. Haltepunkt Berufsfeld Universität/Lehrer
Rotebühlplatz
Eberhardstraße/Kreuzung Hegelhaus
hier: 2. Haltepunkt Berufsfeld Psychiatrie
Münzstraße/Marktplatz
hier: 3. Haltepunkt Berufsfeld Theater und Polizei
Karlsplatz
Schlossplatz
Baumallee
Hauptkundgebung Baumallee (vor dem Neuen Schloss):
Beginn: 12.30 Uhr
Ende: 13.30 Uhr
Ablauf der Kundgebung
Moderation: Dagmar Schorsch-Brandt
RednerInnen:
- Achim Meerkamp (ver.di Bundesvorstand Berlin)
- Doro Moritz (Landesvorsitzende GEW Baden-Württemberg)
- Rüdiger Seidenspinner(Landesvorsitzender GdP Baden-Württemberg
- Gunther Häberlen (Region Baden-Württemberg IG BAU)
Abschluss: Dagmar Schorsch-Brandt
ver.di fordert für die rund 800.000 Tarifbeschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder (ohne Hessen) eine Entgelterhöhung von 5,5 Prozent, mindestens aber um 175 Euro monatlich bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Zusätzlich fordert ver.di die verbindliche Übernahme der Auszubildenden nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung im erlernten Beruf sowie eine Anhebung der Ausbildungsvergütungen um 100 Euro monatlich und eine Erhöhung des Urlaubsanspruchs für Auszubildende von 27 auf 30 Tage. Zusätzlich sollen sachgrundlose Befristungen tarifvertraglich ausgeschlossen und angestellte Lehrkräfte endlich tariflich eingruppiert werden. Das Tarifergebnis soll zeit- und inhaltsgleich auf die 1,2 Millionen Beamtinnen und Beamten sowie rund 700.000 Versorgungsempfänger (Pensionäre) übertragen werden. Die Verhandlungen werden am 16. und 17. März in der dritten Verhandlungsrunde in Potsdam fortgesetzt.
In Baden-Württemberg (per 30.06.2013) sind 119.229 Angestellte direkt von den Verhandlungen betroffen, davon sind 32.914 nur befristet beschäftigt. Für 194.657 Beamtinnen und Beamte fordert ver.di von der Landesregierung die Übertragung des Tarifergebnisses für die Länder.
PM