Keine Kostenexplosion durch Ausbau der erneuerbaren Energien

Eine Studie des Öko-Instituts widerlegt Befürchtungen über eine Kostenexplosion durch den Ausbau der erneuerbaren Energien. Der Ausbau der Windkraft hat kaum Einfluss auf die Höhe der EEG-Umlage. „Das bisherige Ausbauziel für Windkraft an Land kann und muss in vollem Umfang beibehalten werden“, forderte Umweltminister Franz Untersteller.

In einer vom Umweltministerium in Auftrag gegebenen Studie hat das Öko-Institut untersucht, ob die vom Bundeswirtschaftsministerium geplante Einschränkung des Windausbaus an Land die vermeintliche Kostenexplosion verhindert. Dazu wird ein Ausbauszenario auf Basis der bisherigen Regelungen im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) mit einem Ausbauszenario auf Basis der Pläne für die EEG-Novelle 2016 verglichen.

Die im EEG 2014 von Bund und Ländern vereinbarten Ziele sehen einen Leistungszubau von 2,5 Gigawatt pro Jahr für Wind an Land vor, die nach den derzeitigen Planungen des Bundeswirtschaftsministeriums aufgegeben werden sollen.

Ausbau der Windkraft hat kaum Einfluss auf die Höhe der EEG-Umlage

„Die Studie zeigt, dass die Umsetzung dieser Pläne Bürgerinnen und Bürger kaum entlasten, dass aber der Ausbau der erneuerbaren Energien empfindlich beschränkt würde“, fasste Umwelt- und Energieminister Franz Untersteller die Ergebnisse der Analyse zusammen.

Bei einem Durchschnittsverbrauch von 3.500 Kilowattstunden gehe es um eine Entlastung von etwa zwölf Euro im Jahr. Dafür falle der Zuwachs der erneuerbaren Stromerzeugung bis 2025 um ein Drittel geringer aus – mit allen Konsequenzen für den Klimaschutz.

Franz Untersteller: „Wir haben das Weltklimaabkommen in Paris unterzeichnet und damit versprochen, weniger Treibhausgase zu produzieren. Dieses Versprechen, das wir künftigen Generationen gegeben haben, können wir nur mit Hilfe der Erneuerbaren einlösen. Es wegen zwölf Euro zu riskieren, ist kaum nachvollziehbar. Was die Bundesregierung für die Novelle des EEG plant, die massive Einschränkung der Windkraft und damit der kostengünstigsten Technologie, ist ein Irrweg.“

Auch eine Studie des Mannheimer Versorgers MVV komme zu dem Ergebnis, dass ein stärkerer Ausbau der erneuerbaren Energien vertretbar sei und überschaubare Kosteneffekte auslöse, ergänzte Untersteller.

Bisheriges Ausbauziel für Windkraft an Land in vollem Umfang beibehalten

Der Umweltminister appellierte an Bundeswirtschaftsminister Gabriel, auch im Interesse der Wirtschaft bei den bisherigen Ausbauzielen für Windkraft an Land zu bleiben: „Es geht auch um Investitionen und um Wertschöpfung. Ein stetiger Ausbaupfad sorgt für Planungssicherheit und damit für gute Investitionsbedingungen.“

Studie des Öko-Instituts (PDF)

PM

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