Formulierungen im Bildungsplan
- Forderung des Sports: Klare Kompetenzen und konkrete Hinweise benennen
- Keine Sportarten, sondern unverbindliches „Sich Bewegen“
- Schulung der koordinativen Fähigkeiten hilft in allen Sportarten
Das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport will noch in dieser Legislaturperiode einen neuen Bildungsplan verabschieden. „Leider wurden die konstruktiven Anmerkungen von Seiten des Sports, die wir in einer Stellungnahme geäußert haben, nicht umgesetzt“, sagt Klaus Tappeser, Präsident des Württembergischen Landessportbundes (WLSB). Rolf Schmid, Vizepräsident Bildung beim WLSB, und Heinz Janalik, Präsident des Badischen Sportbundes Nord, hatten den Bildungsplan eingehend analysiert und eine Stellungnahme für den Sport an das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport abgegeben.
„Mehrere Sportverbände erstellen Lehrpläne für die Ganztagsschulen, darin werden die Sportarten klar beschrieben“, sagt Tappeser, „im Bildungsplan allerdings werden bis zu Klasse 8 keine Sportarten, keine Sportgeräte und keine koordinativen Fähigkeiten genannt.“ Die Pädagogen Schmid und Janalik, über Jahrzehnte in der Lehrerausbildung tätig, kritisieren: „Die Lehrpläne der Sekundarstufe I und des Gymnasiums bleiben sehr unverbindlich im Zielspektrum des ‚Sich Bewegens‘ hängen.“
Die Schule ist häufig der Lernort für die unterschiedlichen Sportarten. Deshalb fällt ihr eine besondere Bedeutung zu, wenn es um das Erlernen der gesamten Bandbreite an Sport geht, wie er später in den Sportvereinen weiter betrieben wird. „Der Bildungsplan ist zu schwammig, es müssen klarere Kompetenzen und konkrete Hinweise genannt werden, wann welche Fähigkeiten in welchem Alter auf welche Art geschult werden können“, klagt Schmid. Dabei geht es um die fünf motorischen Fähigkeiten Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Koordination und Beweglichkeit. Schmid erläutert an einem Beispiel aus den koordinativen Fähigkeiten: „Ein frühzeitig geschultes und gut ausgebildetes Gleichgewichtsgefühl hilft in allen Sportarten – beim Turnen, beim Skifahren, beim Handball und auch beim Fußball.“
„Wie in anderen Fächern steigt der Spaß mit dem Können“, plädiert WLSB-Präsident Klaus Tappeser für eine umfassende Ausbildung, „schließlich wollen wir unsere Kinder zu einem lebenslangen Sporttreiben animieren, dies auch mit Blick auf eine höhere Lebensqualität durch eine gesunde Lebensführung.“
PM