„Ich bin froh darüber, dass unsere Jugendlichen nach wie vor Engagement zeigen und Interesse daran haben, ihre Heimat mitzugestalten“, bilanzierte Oberbürgermeister Guido Till Anfang Oktober 2015 zum 20-jährigen Bestehen des Jugendgemeinderats. Bis zum 26. Februar können sich Jugendliche für die nächste JGR-Wahl aufstellen lassen.
Seit Herbst 1995 gibt es in der Hohenstaufenstadt für die Jugendlichen diese parlamentarische Form der Beteiligung – mittlerweile nähert sich die Amtszeit des zehnten Jugendgremiums dem Ende. Während sich in einigen anderen Kommunen die Jugendgemeinderäte zwischenzeitlich leider wieder aufgelöst haben, ist in Göppingen die Wahl des elften JGR terminiert: Vom 25. bis 30. April sollen alle 13- bis 18-Jährigen in der Stadt einschließlich der sieben Stadtbezirke ihre 20 Vertreter/-innen wählen können. Damit es zu dieser Wahl auch tatsächlich kommen kann, müssen aber mindestens 30 Bewerber/-innen zwischen 13 und 18 Jahren mit Wohnsitz in der Hohenstaufenstadt ihre Kandidatur anmelden – ohne Kandidaten/Kandidatinnen keine Wahl!
Nur durch Mitmachen kann jede/-r Einzelne die Demokratie stärken; lediglich durch Beteiligung kann jede/-r Einzelne gestalten, Ideen einbringen und Impulse setzen. Was dazu mitzubringen ist? Lust und Zeit, sich zu engagieren. Die Sitzungen finden in der Regel abends statt, Workshops, Seminare und Aktionen manchmal auch am Wochenende. Geplant sind ein Starter-Wochenende zum Kennenlernen und ein Moderatoren-Training für alle neu gewählten Jugendräte, um sie für die anstehenden Aufgaben gut vorzubereiten. Die Jugendgemeinderäte werden von städtischen Mitarbeiter/-innen bei der Umsetzung ihrer Ideen unterstützt und begleitet. Die Bewerbungsfrist läuft noch bis Freitag, 26. Februar. Die Bewerbungsbogen sind in den Sekretariaten der weiterführenden Göppinger Schulen, in der Stadtbibliothek, im Bürgerbüro, im Haus der Jugend und in den Jugendtreffs der Stadtteile erhältlich. Außerdem können sie auf der Homepage www.goeppingen.de/jgr oder der Facebook-Seite des JGR gedownloadet werden. Auf der Facebook-Seite können sich Interessenten auch genauer über den Jugendgemeinderat informieren. Zu den größeren Projekten der letzten zwei Jahre zählten beispielsweise ein Fußballturnier und ein internationaler Jugendaustausch nach Finnland. Der Jugendgemeinderat wollte aber auch ein Zeichen setzen und etwas bewegen in Sachen Chapel – die Jugend sagte „Die Chapel muss bleiben“ und sie ist geblieben.
Hintergrund
Am 6. April 1995 beschloss der Gemeinderat die Einführung eines Jugendgemeinderats und legte auch gleich die Richtlinien für das neue Jugendgremium fest. Vom 9. bis 15. Oktober jenes Jahres übten 25,9 Prozent der 3.500 Wahlberechtigten ihr Stimmrecht aus und wählten 16 männliche und vier weibliche Mitglieder in den JGR. Dieses Geschlechter-Verhältnis hat sich in den 20 Jahren umgekehrt; bei der letzten Wahl 2014 wurden aus 63 Kandidaten sechs junge Männer und 14 junge Frauen gewählt. Der Weg vom Jugendgemeinderat kann übrigens, wie verschiedene Beispiele zeigen, in den Göppinger Gemeinderat, in ein Bürgermeisteramt, in die Regionalversammlung und sogar in den Bundestag führen.
Foto: Oberbürgermeister Guido Till (links) und Christian Kühn, Mitglied im ersten JGR und heute Abgeordneter im Deutschen Bundestag, bei der 20-Jahr-Feier im vergangenen Oktober.
PM