Der Heininger Musikverleger, Komponist und Musiker Hans-Uli Pohl (57) wurde vom Präsidenten Prof. Dr. Mathias Müller und Hauptgeschäftsführer Matthias Gräßle von der Industrie- und Handelskammer Frankfurt/Main als ehrenamtliches Mitglied in den Prüfungsausschuss im Bereich Musikfachwirt berufen.
Mit dem Musikfachwirt (IHK) bietet die IHK Frankfurt am Main eine bundesweit einmalige Weiterbildungsprüfung an, die speziell auf die Anforderungen der Musikwirtschaft zugeschnitten ist. Der Musikfachwirt gilt als der Bachelor professional der Musikbranche. „Er spricht all jene an, die sich weiterbilden und ihre Praxiserfahrung im Musikbusiness auf eine fundierte Grundlage stellen wollen“, sagt Michael Krieger, Vorsitzender des Berufsbildungsausschusses der IHK Frankfurt am Main. Wie kaum ein anderer Wirtschaftszweig sei gerade die Musikbranche von den Veränderungen durch die Digitalisierung betroffen. Doch eine spezifische Weiterbildung auf der Ebene des „Bachelor professional“, wie der Meister in der IHK-Welt heißt, habe es bisher nicht gegeben. Der Musikfachwirt bündelt die musikspezifischen Komponenten Musikproduktion und -vermarktung, Livegeschäft sowie Musikalienhandel, Vertrieb und Verkauf und paart diese mit kaufmännischen Kenntnissen.
Die Prüfung zum Musikfachwirt besteht aus schriftlichen und mündlichen Elementen. Die schriftliche Prüfung umfasst u.a. das Analysieren von Märkten, das Definieren von Marktchancen sowie die zielgruppengerechte Vermarktung von audiovisuellen Produktionen. Der mündliche Teil umfasst eine Präsentation sowie ein Fachgespräch.
Zur Vorbereitung auf die IHK-Prüfung werden verschiedene Vorbereitungskurse von Weiterbildungsträgern angeboten. Mit dem Musikfachwirt (IHK) sind die Voraussetzungen geschaffen, in Zeiten des Fachkräftemangels auch Führungskräften der Musikwirtschaft einen praxisorientierten, anerkannten Bildungsabschluss zu ermöglichen. Von der „ebam Business Akademie für Medien, Event und Kultur“ werden zwei Zeitmodelle angeboten: Angehende Musikfachwirte können sich entweder berufsbegleitend in einem Wochenendkurs oder in einem Vollzeitkurs auf die IHK-Prüfung vorbereiten“, sagt Georg Löffler, Geschäftsführer der Akademie. Er verweist darauf, dass eine Förderung gemäß Meister-Bafög möglich ist.
Zur IHK-Prüfung wird zugelassen, wer eine Ausbildung abgeschlossen und anschließend Berufserfahrung in der Branche gesammelt hat. Quereinsteiger müssen mindestens vier Jahre Berufspraxis in der Musikbranche nachweisen.
Hans-Uli Pohl sieht in der Berufung in den Prüfungsausschuss eine Bestätigung für seine jahrelange Arbeit im Musikgeschäft. Der Heininger freut sich auf die neue Tätigkeit, denn er geht davon aus, dass auch er davon profitieren wird. „Allein der Austausch mit Kollegen im Ausschuss werde für die eigene Arbeit Anregungen und neues Wissen bringen“, ist Pohl überzeugt.
Foto: Hans-Uli Pohl