„Die Schwäbische Alb ist ein archäologisches und geologisches, aber auch ein kulturhistorisches und ökologisches Juwel. Wir sind daher verpflichtet, dieses für künftige Generationen zu erhalten und zu schützen. Die offizielle Aufnahme des Geoparks in das weltweite Netzwerk der UNESCO verstärkt seine Bedeutung als geologisches Erbe unseres Landes“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann am Freitag (12. Februar 2016) in Stuttgart bei der Urkundenübergabe zur Anerkennung des Geoparks Schwäbische Alb als „UNESCO Global Geopark“.
„Die Schwäbische Alb ist erdgeschichtlich gesehen ein Geopark der Superlative und hat diese Auszeichnung wahrlich verdient. Wir freuen uns über die Anerkennung durch die UNESCO. Sie bietet neue Chancen für die Regionalentwicklung auf der Schwäbischen Alb“, ergänzte Landrat Klaus Pavel, stellvertretender Vorsitzender des Geoparks Schwäbische Alb. Für Prof. Dr. Hartwig Lüdtke, Vize-Präsident der deutschen UNESCO-Kommission und Direktor des Technoseums Mannheim, ist die UNESCO-Anerkennung ein Ritterschlag, bedeutet aber auch einen neuen Anspruch: „Als UNESCO Global Geopark muss auch die Schwäbische Alb künftig verstärkt dazu beitragen, für die Menschen der Alb und der Welt das Konzept der nachhaltigen Entwicklung zur Realität werden zu lassen.“
Die Mitgliedschaft im globalen Verbund der UNESCO ermögliche unter anderem neue wissenschaftliche Kooperationen zur Erforschung der höhlenreichsten Region Deutschlands, sagte Kretschmann. Durch den internationalen Austausch können sich innerhalb des Netzwerkes zudem Synergien im Bildungsbereich ergeben. „Bildung für nachhaltige Entwicklung ist der Schlüssel, um die Gesellschaft von der Schutzbedürftigkeit dieser einzigartigen Landschaft zu überzeugen. Wenn in diesen Prozess neue Erkenntnisse der internationalen Partner einfließen, kann das nur förderlich sein“, so der Ministerpräsident.
Auch auf den Tourismus und die wirtschaftliche Entwicklung vor Ort werde sich das Gütesiegel „UNESCO Global Geopark“ sicherlich positiv auswirken. „Dabei sollte es allen Beteiligten ein wesentliches Anliegen sein, dass auch bei steigenden Gästezahlen das Konzept des nachhaltigen Tourismus beibehalten wird“, betonte der Ministerpräsident. „Die Schwäbische Alb – und mit ihr auch der Geopark – zeigt nämlich eindrucksvoll, dass das ‚magische Dreieck‘, also das Zusammenwirken von Tourismus, Naturschutz und Landwirtschaft, ein echtes Erfolgsmodell ist und Synergien für alle drei Bereiche bringt.“
Hintergrundinformationen für die Redaktionen:
Seit 2002 unterstützt die UNESCO die Ausweisung von Gebieten mit geologischen Besonderheiten als Geoparks, seit Ende 2015 mit dem offiziellen Titel „UNESCO Global Geopark“. In Deutschland gibt es aktuell 15 Geoparks, von denen sechs die Anerkennung als „UNESCO Global Geopark“ erhalten haben. Neben der Schwäbischen Alb sind das der Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald, der Geopark Harz – Braunschweiger Land – Ostfalen, der Geopark Muskauer Faltenbogen, der Natur- und Geopark TERRA.vita bei Osnabrück und der Natur- und Geopark Vulkaneifel. Die Auszeichnung als „UNESCO Global Geopark“ ist bereits die vierte Auszeichnung, die von der UNESCO in den vergangenen Jahren in der Region verliehen wurde. Weitere: Obergermanisch-rätischer Limes: UNESCO-Weltkulturerbe seit 2005, UNESCO-Biosphärengebiet Schwäbische Alb seit 2009, Steinzeitdorf Blaustein-Ehrenstein: UNESCO-Weltkulturerbe seit 2011 als Teil der „prähistorischen Pfahlbauten um die Alpen“. 2017 wird sich entscheiden, ob die Eiszeithöhlen im Lonetal und Ach- bzw. Blautal (Landkreis Heidenheim und Alb-Donau-Kreis) ebenfalls als Weltkulturerbe ausgezeichnet werden. Dies wäre dann die fünfte UNESCO-Auszeichnung für die Region.
Näheres zum Geopark Schwäbische Alb unter: www.geopark-alb.de
PM