Geschichte des Dekanats Göppingen-Geislingen:
Wenn man etwas über die Geschichte des katholischen Dekanats Göppingen-Geislingen sagen will, sollte man erst einmal damit beginnen, dass es schon lange vor der Errichtung des heutigen Dekanats am 2. Feb. 2006 gleichlautende Dekanate gab.
Zum 1. November 1961 tauchten erstmals die beiden Dekanate mit diesem Namen auf.
Jahrhundertelang bis zur Reformation gab es jedoch bereits ein Dekanat Göppingen.
Die Region um Göppingen gehörte seit alters her zum Diözesangebiet des größten Bistums auf dem Boden des „Heiligen römischen Reichs deutscher Nation“, nämlich zu Konstanz. Das Bistumsgebiet war – seit 1275 flächendeckend nachweisbar – in Archidiakonate, und diese wiederum in Dekanatssprengel bzw. Landkapitel eingeteilt. Eines dieser Dekanate mit Landkapitel war Göppingen.
Der letzte, 1794 erschienene Personalkatalog des 1821 aufgehobenen Bistums Konstanz, erinnert in der beigehefteten Diözesankarte noch an das einstige Dekanat , dessen 14 Pfarreien im Zuge der Reformation 1534 protestantisch wurden. Göppingen wird dort unter den „suspensa capitula“ aufgezählt. Bis zur Reformation war Göppingen also Sitz eines Katholischen Dekanats. Der Sitz und damit der Name wechselte freilich im 13. und 14. Jahrhundert häufiger zwischen Heiningen, Faurndau und Göppingen. Der erste in Göppingen urkundlich bezeugte Dekan ist im Jahr 1299 ein „Hermannus decanus de Geppingen“ (Württemberger Urkundenbuch Bd. XI, S. 327; vgl. Anlage).
Das 1961 bei der Teilung und Aufhebung des älteren Dekanats und Landkapitels Deggingen errichtete Dekanat Göppingen hat historisch gesehen eine andere Genese zu berücksichtigen.
Diese führt über das Dekanat Deggingen (1845 –1961) und das Dekanat Eybach (1821 – 1845) über die Zwischenstufe des Landkapitels Wiesensteig (1810 – 1821) gänzlich zu den Pfarreien des alten konstanzischen Landkapitels Geislingen.
pace e bene
Felix Müller