Gebrauchte Handys sind zu schade zum Wegwerfen und enthalten wertvolle Rohstoffe, die nicht verloren gehen sollten.
Vielen Handynutzer sind die globalen Zusammenhänge in der Handyproduktion und deren Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft jedoch wenig bewusst. Daher haben sich erstmalig Kirchen und Organisationen aus der Zivilgesellschaft in Baden-Württemberg zusammengeschlossen, um gemeinsam gebrauchte Mobiltelefonen zu sammeln und über die ökologischen und gesellschaftlichen Auswirkungen des Herstellungsprozesses zu informieren. In den nächsten zwei Jahren sollen 100.000 Althandys zusammenkommen, die entweder weiterverwendet oder umweltgerecht recycelt werden. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und die Telekom Deutschland unterstützen die Aktion mit dem neu entwickelten Handysammelcenter. Die Althandysammlung der Informationskampagne wird über das Handysammelcenter der Telekom Deutschland ermöglicht. Die gesammelten Handys werden an das Unternehmen Teqcycle Solutions GmbH, den Logistikpartner der Telekom, gesandt. „Mit dem Handysammelcenter können wir die Sammlungen der kirchlichen Organisationen ideal unterstützen. Der von der DEKRA zertifizierte Rücknahmeprozess inklusive Datenlöschung bietet hohe Sicherheitsstandards und Transparenz“, sagt Cornelia Szyszkowitz aus der Abteilung Information und Nachhaltigkeit der Deutschen Telekom Technik GmbH. Circa zehn Prozent der gesammelten Handys sind nicht nur voll funktionsfähig, sondern auch für eine Weiternutzung geeignet. Von den Geräten werden alle Daten sicher gelöscht und diese dann als ReUse-Handy wieder auf den Markt gebracht, was ihre Ökobilanz erheblich verbessert. Die Althandysammlung zeige vorbildlich, wie ein umwelt- und verbraucherfreundliches Rücknahmesystem funktionieren könne, sagt Resch: „Die Rückgabe von alten Elektrogeräten in Deutschland ist nicht verbraucherfreundlich. Dies liegt auch daran, dass der Handel bisher nicht verpflichtet ist, Elektroaltgeräte zurückzunehmen. Das System des Handysammelcenters hingegen hat Vorbildcharakter. Die Abgabe über die Sammelboxen ist unkompliziert und macht es den Bürgern leicht, sich am Umweltschutz zu beteiligen.“
Aufmerksam auf die Handy-Aktion wurde die Fairtrade-Stadt Göppingen durch eine engagierte Mitarbeiterin der Stadtverwaltung. Rebecca Zabel, tätig im Referat Kinder und Jugend, hatte von der Idee erfahren und diese über den Ideenmarkt zur Umsetzung gebracht. Gebrauchte Mobiltelefone können ab Montag, 1. Februar, im Bürgerbüro der Stadt Göppingen von Montag bis Mittwoch und Freitag, von 8 bis 13 Uhr, Donnerstag von 13:30 bis 18 Uhr und Samstag von 9 bis 12 Uhr abgegeben werden. Weitere Informationen zur Handy-Aktion erhalten Interessierte im Internet unter www.handy-aktion.de.
PM