Forsa-Umfrage im Auftrag der AOK zu den Folgen des Berufspendelns: Lange Arbeitswege können krank machen

Der Landkreis Göppingen ist ein Landkreis der Berufspendler. Lange Staus auf der Bundesstraße 10 oder der Autobahn sind morgens ebenso wie spät nachmittags ein vertrautes Bild. Aber auch Bahnen und Busse sind zu diesen Zeiten oft überfüllt und nicht selten verspätet.

Die Zahlen des Statistischen Landesamtes zu Berufspendlern in der Region sprechen eine eindeutige Sprache: Mehr als 95 500 Menschen haben ihren Arbeitsplatz außerhalb des Landkreises, das sind 57 Prozent der Berufstätigen. Aber auch der Landkreis Göppingen ist Ziel der Pendler-Ziel: von den knapp 83 400 Beschäftigen im Landkreis kommen fast 19 200, also rund 22 Prozent, von außerhalb.

Für die Stadt Göppingen sind die Zahlen noch deutlicher: Etwa 70 Prozent der 45 000 Arbeitnehmer in Göppingen sind so genannte Einpendler von auswärts, während mehr als 57 Prozent der in der Stadt wohnenden Berufstätigen ihre Arbeitsstelle außerhalb haben. Auch für Geislingen sieht es ähnlich aus. Dort sind etwa 60 Prozent der 8400 Arbeitnehmer Einpendler von auswärts. Die Zahl der Auspendler liegt hier sogar bei 66 Prozent.

Die Belastung steigt mit der Länge des Arbeitswegs

Doch wie sehr belastet das tägliche Pendeln die Menschen und welche Auswirkungen hat es auf ihre Gesundheit? Eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag der AOK Baden-Württemberg zeigt, dass die Belastung klar mit der Länge des Arbeitswegs steigt und das es keine Seltenheit ist, dass Menschen auch körperliche Beschwerden aufgrund eines langen Arbeitswegs haben

Von den in ganz Baden-Württemberg repräsentativ befragten 512 Erwerbstätigen ab 18 Jahren gaben insgesamt 29 Prozent an, mehr als 30 Minuten von zu Hause bis zur Arbeit zu benötigen, vier Prozent der Befragten sind sogar länger als eine Stunde unterwegs.

Zwölf Prozent der befragten Berufstätigen gaben an, dass sie sich durch ihren Arbeitsweg stark belastet fühlen. Weitere 24 Prozent fühlen sich zumindest schwach belastet. Die Belastung steigt deutlich mit der Länge des Arbeitsweges: Von den Befragten mit einem Arbeitsweg über einer halben Stunde gaben 70 Prozent an, dass sie sich durch das tägliche Pendeln belastet fühlen. Diese sind es auch, die sich eher in ihrem Freizeitverhalten eingeschränkt fühlen (40 Prozent) und das Gefühl haben, zu wenig Zeit für Freunde und Familie zu haben (18 Prozent).

Bei zehn Prozent der Befragten mit einem Arbeitsweg von mehr 30 Minuten führt die Belastung durch den Arbeitsweg zu körperlichen Beschwerden und typischen Stress-Symptomen wie zum Beispiel Herzrasen und Schweißausbrüche.

„Die alltäglichen Belastungen, die durch das Berufspendeln auch für die Menschen in unserer Region entstehen, stellen ein nicht zu vernachlässigendes gesundheitliches Risiko dar“, sagt Johannes Bauernfeind, Geschäftsführer der AOK Baden-Württemberg.

„Stress senkt auf Dauer die Leistungsfähigkeit, schwächt unser Immunsystem und mindert die Lebensfreude“, erklärt Bauernfeind. „Daher ist es wichtig, den eigenen Akku immer wieder aufzuladen und die innere Balance im Leben zu finden, etwa durch Kurse aus dem AOK-Präventionsangebot zur Stressbewältigung oder zur Stärkung der Gesundheit. Und natürlich mit einem der besten Mittel gegen Stress: viel Bewegung.“

 

PM

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