Einheitliche Ausbildung für Alten- und Krankenpflege wirkt Fachkräftemangel entgegen
Die Zusammenführung der bisher getrennten dreijährigen Ausbildung in der Pflege – „Gesundheits- und Krankenpflege“, „Gesundheits- und Kinderkrankenpflege“ und „Altenpflege“ – steht in den nächsten Jahren bevor. Nach vielen Debatten ist im Januar mit der Verabschiedung eines Gesetzentwurfes im Bundeskabinett ein erster Meilenstein für einen neuen einheitlichen Ausbildungsgang „Pflege“ erreicht worden. Wenn der Bundestag das Gesetz beschließt und der Bundesrat dem zustimmt, können ab 2018 die ersten Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner ausgebildet werden. Gleichzeitig wird ein Pflegestudium eingeführt.
Hans-Joachim Woller, Landesvorstand der Johanniter in Baden-Württemberg, begrüßt das Gesetzesvorhaben: „Die Reform ist ein wichtiger Schritt, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, den auch wir als Arbeitgeber immer stärker spüren. Durch die vielfältigeren Entwicklungsperspektiven wird der Beruf wieder attraktiver für junge Leute.“
Für Andrea Bader, Fachbereichsleiterin Ambulante Pflege der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. in Baden-Württemberg, steht fest: „Wir brauchen die neue Ausbildung. Das zeigt uns die Realität schon heute: Die Anforderungen an unsere Pflegefachkräfte in unseren ambulanten Pflegediensten steigen kontinuierlich und die strikte Trennung der Berufe ist nicht praxisgerecht. Darauf müssen wir uns jetzt schon in der Ausbildung einstellen.“
Die Pflegeexpertin sieht allerdings noch Nachbesserungsbedarf: „Ein höheres Ausbildungsniveau setzt eine gute allgemeine Schulbildung wie die mittlere Reife oder eine zwölfjährige Schulbildung voraus, lässt aber Menschen ohne diese Abschlüsse außen vor. Das laufende Gesetzgebungsverfahren bietet jedoch noch die Chance, ergänzend eine bundesweit einheitlich geregelte Assistenzausbildung zu etablieren und so auch jungen Menschen ohne mittlere Reife einen Einstieg in den Pflegeberuf zu ermöglichen.“
Unter dem Dach der Johanniter befinden sich bundesweit mehr als 90 Altenpflegeeinrichtungen, rund 110 ambulante Dienste sowie zwölf Kliniken. Insgesamt sind bei den Johannitern rund 11.000 Pflegende beschäftigt. Alle Stellen sind auch online zu finden unter www.johanniter.de/karriere
PM