Mit vier Gegenstimmen hat der Gemeinderat beschlossen, 2016 das Ratsinfosystem einzuführen.
In einer Sitzung des Verwaltungsausschusses stellte ein Vertreter des Rechenzentrums der Region Stuttgart dem Gremium die Software „Mandatos“ (SOMACOS) vor. Das Softwareprodukt der Firma SOMACOS enthält die Elemente Sitzungsdienst,Sitzungsgeld/Aufwandentschädigung, Informationssystem Intranet/Internet, Statistik und Auswertungen, Anträge/Druckauftrag/Raumverwaltung sowie den Arbeitsplatz für die Gemeinderäte.
Die Verwaltung geht davon aus, dass die interne Umstellung im ersten Halbjahr 2016mit dem neuen System erfolgen kann. Nach der Installation, Einarbeitung und einer Testphase von 3-6 Monaten könnte im Anschluss die Gremienarbeit papierlos erfolgen. Dies könnte nach Einschätzung der Verwaltung im 3. oder 4. Quartal 2016 der Fall sein. Über die Beschaffung geeigneter Tablets wird in einer separaten Sitzung beraten.
Bürgermeister Jochen Bidlingmaier sieht in der Einführung des Ratsinfosystems gewisse Vorteile für die Mitglieder des Gemeinderats beispielsweise bei der Recherche. Aber auch interessierte Bürger werden sich künftig bei den Berichten zu Gremiensitzungen besser zurechtfinden können. Für die Verwaltung werden sich mittelfristig gewisse Arbeitsabläufe eingespielt haben und dadurch zu einer Optimierung beitragen.
Gemeinderätin Ute Lehnemann (BWV) stellte die Einführung der digitalen Gremienarbeit in Frage. Sie wollte wissen, ob die Kosten durch eine entsprechende Personalkosteneinsparung bzw. eine Personal-Kapazitätseinsparung gerechtfertigt seien. In der Einführungs- und Umstellungsphase, so der Bürgermeister, sei eher mit einem Mehraufwand zu rechnen. Eine Kapazitätsfreisetzung werde sich erst längerfristig abzeichnen.
Gemeinderat Hermann Weiler (FWS) vertrat die Auffassung, mit einer deutlichen Einsparung sei seiner Meinung nach nicht zu rechnen. Für ihn war wichtig, dass alle Ratsmitglieder mit den gleichen Tablets arbeiten. Gemeinderat Steffen Stelzer (SPD), der die Einführung eines Ratsinfosystems bereits im Jahr 2014 beantragt hatte, sprach sich aufgrund des wirtschaftlichen Angebots für eine sofortige umfassende Einführung des papierlosen Gremienarbeit aus, im Übrigen sei der Datenschutz durch dieses System besser gewährleistet als bisher.
PM