Die Staufen Arbeits- und Beschäftigungs gGmbH (SAB) in Göppingen gibt Langzeitarbeitslosen und psychisch Kranken eine Perspektive. Diese wertvolle und unverzichtbare Arbeit soll erhalten bleiben, auch wenn die Fördermittel des Bundes für diesen Personenkreis immer weiter zusammengestrichen werden. Jetzt soll ein zu gründender „Freundeskreis Waldeckhof“ helfen.
Ein erstes Treffen von Unternehmern und Unterstützern der SAB machte die Bereitschaft deutlich, der angeschlagenen gemeinnützigen GmbH zu helfen. Der ehemalige Rektor der Hochschule in Geislingen, Professor Werner Ziegler, hob bei der Informationsveranstaltung die Ziele des Freundeskreises hervor, für den Landrat Edgar Wolff die Schirmherrschaft übernimmt. Es gehe zum einen darum, Unternehmer zu finden, die das Projekt einmalig oder über drei Jahre hinweg fördern. Hierzu wolle man mit Interessenten individuelle Sponsorenverträge schließen, denn für das Geld will die SAB auch Gegenleistungen erbringen. Ferner suche man aber auch engagierte Menschen, die sich mit Ideen und Zeit in den Freundeskreis einbringen, um zum Beispiel Veranstaltungen zu organisieren, deren Erlöse der SAB zu Gute kommen. Und letztlich gehe es darum, viele Spender zu finden, die auch mit kleinen Beträgen das vorbildliche Sozialprojekt unterstützen.
Im Vorfeld des ersten Treffens hatte ein Steuerungskreis, bestehend aus Professor Werner Ziegler, Professor Bernhard Kopf, Stadtdiakon Norbert Köngeter und dem Journalisten Rüdiger Gramsch, in mehreren Runden versucht, im Zusammenwirken mit SAB-Geschäftsführerin Karin Woyta und ihrer Stellvertreterin Kathrin Holzheu Auswege aus dem Finanzdilemma zu finden. Kein leichtes Unterfangen, schließlich genieße die SAB ihre Gemeinnützigkeit vor allem aus dem in ihrer Satzung verankerten „arbeitstherapeutischen Ansatz“, um den betroffenen Menschen fachgerecht helfen zu können, wie Rüdiger Gramsch bei der Begrüßung der Gäste betonte. Neben einer potenziellen Vermittlung in Jobs auf dem ersten Arbeitsmarkt gehören Themen wie das Strukturieren eines Tagesablaufs oder begleitende Hilfen bei den verschiedensten Problemen der SAB-Schützlinge zu den Hauptaufgaben der gemeinnützigen Gesellschaft. Auch die Vorbildfunktion arbeitender Eltern und die Erlangung von Erziehungskompetenz sind wichtige Inhalte der täglichen SAB-Arbeit.
Nach einem Rundgang über den Waldeckhof in Jebenhausen wurde die aktuelle Situation der SAB von Geschäftsführerin Karin Woyta eindrucksvoll belegt. Gegenüber den Gründerjahren der gGmbH seien die Mittel, die über den Bund – hier vor allem über die Agentur für Arbeit – in die Projekte fließen, um die Hälfte zurückgegangen. Die Zahl der betroffenen Personen im Landkreis sei jedoch – unabhängig der konjunkturellen Lage – in all den Jahren konstant geblieben. Anhand von Beispielen machte Woyta deutlich, wie wichtig das Angebot der SAB für die betreuten Langzeitarbeitslosen sei. Woyta hofft, dass sich viele Interessierte auf den unterschiedlichen Ebenen an der künftigen Finanzierung und an der für die SAB ebenso wichtigen Lobbyarbeit beteiligen.
Die an der Gründung eines Freundeskreises Interessierten, darunter auch zahlreiche Unternehmer, machten bei aller Hilfsbereitschaft deutlich, dass der Staat die Langzeitarbeitslosen nicht vergessen dürfe. Neben allen Hilfsaktionen für die SAB solle deshalb auch der politische Druck auf Berlin und Stuttgart nicht nachlassen. „Die Politiker müssen ihre Entscheidungen auf diesem Gebiet revidieren“, so die einhellige Forderung der Hilfswilligen. Dies auch, um bei der beginnenden Integration der Flüchtlinge keine Neiddebatten aufkommen zu lassen und den nicht Boden für extremistisches Gedankengut zu bereiten.
Bei einem weiteren Treffen Anfang Februar soll der Unterstützerkreis „Freunde des Waldeckhofs“ dann offiziell aus der Taufe gehoben werden.
Info Wer helfen möchte, kann seine Spende auf das Konto der SAB gGmbH bei der Kreisparkasse Göppingen überweisen. IBAN: DE60 6105 0000 0000 1364 62, BIC: GOPSDE6GXXX
PM
