Emotionen sind wieder greifbar

Trotz der erwarteten Niederlage in Kiel ist das bisherige Abschneiden der Grün-Weißen mehr als respektabel. 14;12 Punkte nach 13 Saisonspielen, ehrlich wär hatte das gedacht, also ich jedenfalls hätte die Wette darauf klar verloren. Das Trainerteam Ben Matschke und Stefan Klaus hat es geschafft dem Team Leben einzuimpfen, größtenteils Abläufe zu optimieren, um es kurz und bündig auf einen Nenner zu bringen, bei Frisch Auf ist eine klare Spielkultur zu erkennen. Einziger Kritikpunkt ist die fehlende Konstanz diese Kultur im Spiel dauerhaft umzusetzen.

Es sind die vielen technischen Fehler und Würfe aus schlechten Positionen, welche der Mannschaft immer wieder Rückschläge versetzen. In erster Linie die immer wieder von allen Rückraumspielern vergeblich versuchten Anspiele an den Kreis mit dem daraus resultierenden Ballverlust ist für den Zuschauer schon manchmal zum Haare raufen. Zur Wahrheit gehört aber auch das schwache Fangverhalten der Kreisspieler, die in Bedrängnis kaum ein Zuspiel zu fassen bekommen. Ein weiteres noch anzuprangerndes Manko ist das Rückzugsverhalten nach Fehlpässen und oder Würfen. Hier kassieren die Grün-Weißen einfach viel zu leichte Gegentore, das Spiel in Kiel war beispielhaft dafür. Für die Schwaben war in der Sparkassen Arena gegen einen stark dezimierten THW wesentlich mehr drin, ja ich vage mich weit aus dem Fenster hinaus und sage, bei einer um 50 Prozent reduzierten Fehlerquote wäre gar die Sensation machbar gewesen. Die Defensive um einen wiederum überragend haltenden Saeveras im Tor hatte die Kieler Tormaschinerie eigentlich gut im Griff, aber wie bereits klar angesprochen die vielen Fehler im Offensivverhalten brachen den Männern aus Göppingen das Genick. Das Trainerteam ist nun in der Pflicht diese immer wiederkehrenden Defizite abzustellen. Sollte dies gelingen, beziehungsweise diese Fehlerquote auf ein Minimum zu reduzieren, dann kann unter dem Hohenstaufen etwas Größeres entstehen, kurzfristig wie auch nachhaltig. Trotzdem überwiegt absolut das Positive am bisherigen Saisonverlauf, sportlich als auch emotional, denn das Team schafft gerade den Schulterschluss mit den Fans. Ja es entsteht momentan eine emotionale Bindung, der Funke springt von beiden Seiten über und die EWS-Arena brodelt endlich wieder bei Heimspielen, wie man es vor der Coronazeit gekannt hat. Sollte dies alles von Mannschaft und Zuschauern kompensiert werden, wird die Hütte bald wieder richtig brennen, denn die Handballfans sehnen sich wieder nach diesem Livefeeling in einer proppenvollen Arena.

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