Wie sagte doch Geschäftsführer Gerd Hofele nach der Heimpleite im DHB Pokal gegen Leipzig vor der Begegnung mit Hannover/Burgdorf, „die Mannschaft wird brennen“. Viele dachten eher der Baum wird danach brennen, doch es kam völlig überraschend komplett anders, Die Mannschaft brannte tatsächlich und zog gegen Hannover in der zweiten Hälfte ein wahres Feuerwerk ab, gestützt auf einen überragend haltenden Christian Saeveras, eine starke Defensive sowie mit guten und effektiven Ideen im Angriffsspiel.
Alles Attribute welche das Team von Ben Matschke im Pokalspiel gegen Leipzig total vermissen lies, Es fehlte an Emotion und Körpersprache gepaart mit enorm schwachen Leistungen vom Torhütergespann über die Abwehr bis hin zur Offensive. Dass die Mannschaft den Spagat zu optimaler Effektivität in allen Mannschaftsteilen binnen drei Tagen schaffte ist umso bewundernswerter, denn alles was gegen Leipzig nicht funktionierte passte gegen die in Halbzeit zwei völlig überforderten Niedersachsen. Zudem schafften es die Grün-Weißen mit ihrem Spiel die Emotionen auf das Publikum zu übertragen und die Zuschauer dankten es mit gnadenloser Unterstützung in den letzten zwanzig Minuten des Matches. Ein geknickter Gästetrainer Christian Prokop gratulierte den Göppingern fair und gab zu, jede Mannschaft tue sich in einer solch hitzigen Atmosphäre extrem schwer. Doch der Erfolgsmeldungen nicht genug, holten die Schwaben am Donnerstag im Baden-Württemberg Derby bei den Rhein-Neckar-Löwen hochverdient beim 30:30 Unentschieden einen Punkt. Allerdings wurde ihnen dieser von den ansonsten gut leitenden Unparteiischen 33 Sekunden vor Ende der Partie fast noch geklaut, als sie Klöve mit einer Zeitstrafe auf die Bank schickten. Bei näherer Betrachtung war es nie und nimmer ein Foul, sondern ein Ausrutscher des Löwenspielers Sandell. Aber sei‘ s drum, die Abwehr stemmte sich zusammen mit dem sensationell haltenden Julian Buchele vehement und erfolgreich gegen die Abschlüsse der Badener und feierte anschließend das Remis wie einen Sieg. Und bye the Way, es war der fünfte! Punkt in fremder Halle im fünften Auswärtsspiel für Frisch Auf, ehrlich gesagt, muss man lange in den Analen blättern um ähnliches zu finden. Was aber wiederum zeigt, das Team ist in sich gewachsen, nimmt die Herausforderungen in fremden Hallen an und strahlt dabei eine starke Souveränität aus. Bleibt die Hoffnung die Leistungen aus den beiden Partien auch im schweren Heimspiel am Sonntag gegen den VfL Gummersbach abrufen zu können. Über eines dürfen sich Hallbäck und Co. jedoch sicher sein, die „Hölle Süd“ wird an diesem Abend brennen und die Fans werden versuchen das Team zum nächsten Erfolgserlebnis zu puschen. Sollte es so kommen, dann war doch das Ausscheiden im Pokal quasi ein Segen, wobei wiederum bewiesen ist, Niederlagen bewirken im Sport oft eine Wandlung zum Positiven.