Es war schon ein Paukenschlag als am vergangenen Freitag die Mail von Frisch Auf in meinem Briefkasten eintraf. Christian Schöne ist nicht mehr sportlicher Leiter von Frisch Auf Göppingen, sondern nur noch und dies in Anführungszeichen, Leiter des Nachwuchsleistungszentrums. Dies ist für viele eine Degradierung ersten Ranges, gleichzeitig aber auch eine Befriedigung, denn Schöne stand aufgrund seiner verfehlten Kaderpolitik der letzten Jahre mächtig in der Kritik.
Kurioserweise gab der blasse und glücklose Schöne noch vor vier Wochen in der Lokalpresse ein großes Interview, in welchem er sich mehr oder weniger selbst lobte und große Zufriedenheit ob der letzten Spielzeit mit dem Riesenumbruch zeigte. Offenbar für die Entscheidungsträger doch zu wenig um mit Schöne als sportlichem Leiter weiterzuarbeiten. Kritik kam auch vom mittlerweile zum quasi „Handballpapst“ aufgestiegene Stephan Kretschmar, der in seinem Saisonfazit beim Streaminganbieter Dyn Frisch Auf eine gebrauchte Saison attestierte. Er lobte Schöne für die Verpflichtung von Hallbäck, sagte aber auch, dass die anderen vor allem aus Skandinavien geholten Spieler nicht überzeugen konnte. Diese Qualität und eine noch bessere erhältst du bei gutem Scouting auch in Deutschland, da musste du nicht ins Ausland gehen. Ein klares und wahres Statement von Kretsche, vielleicht mit ausschlaggebend, warum sich die Chefetage endlich in diese Richtung bewegt hat, eine Forderung welche von einem
Großteil der Fans schon lange gestützt wurde. Aber wie heißt ein altes deutsches Sprichwort, „besser spät als nie“. Immerhin ist man vom jahrelangen Motto „weiter so“ jetzt wirklich mal abgekommen, Respekt! Was also bleibt von den acht Jahren als sportlicher Leiter bei dem schwäbischen Traditionsverein? Ehrlich gesagt nicht viel. Schöne war Novize in diesem Geschäft und hat es mit Sicherheit komplett unterschätzt, anders sind seine Fehlplanungen mit der Kaderbesetzung sowie Trainerverpflichtungen nicht zu erklären. Aber, Schwamm drüber, dies alles ist Geschichte und Ben Matschkle ist der neue große Zampano bei den Göppingern mit der schönen Berufsbezeichnung Teammanager. Er soll´s jetzt also richten und zusammen mit seinem Co-Trainer Stefan Klaus den schwäbischen Traditionsclub wieder in die Erfolgsspur bringen. Auf zu neuen Ufern also bei Frisch Auf und ganz ehrlich gesagt aus meiner Sicht, es kann nur besser werden.