Nach Angaben des Statistischen Landesamtes blieb im Februar 2015 der Verbraucherpreisindex nach vorläufigem Stand in Baden‑Württemberg gegenüber dem Vorjahresmonat mit null Prozent unverändert. Damit hat sich die Entwicklung des Januars 2015, in dem die Teuerungsrate erstmals seit September 2009 zurückging, im aktuellen Monat nicht weiter fortgesetzt. Gegenüber dem Vormonat Januar 2015 erhöhte sich die Inflationsrate spürbar um 0,9 Prozent
Nach wie vor dämpft die Preisentwicklung für Heizöl (minus 20,3 Prozent gegenüber Februar 2014) und Kraftstoffe (minus 12,4 Prozent) die Gesamtentwicklung bei den Verbraucherpreisen. Ohne Berücksichtigung dieser Mineralölerzeugnisse läge die Teuerungsrate mit 0,8 Prozent deutlich höher. Bei den Kraftstoffen sank dabei der Preis für Diesel binnen Jahresfrist mit minus 14,5 Prozent deutlich stärker als der Preis für Superbenzin (minus 11,6 Prozent). Bei anderen Energiearten war die Preisentwicklung unterschiedlich: Zugelegt hat der Preis für Fernwärme (1,6 Prozent). Strom verteuerte sich dagegen nur geringfügig um 0,1 Prozent. Dagegen sank der Gaspreis um 0,3 Prozent und Brennholz bzw. Holzpellets verbilligten sich um 3,6 Prozent.
Die Preise für Nahrungsmittel gingen binnen Jahresfrist um 0,9 Prozent zurück. Billiger wurden insbesondere Speisefette und –öle (minus 9,5 Prozent), Obst (minus 2,4 Prozent) und Fleischprodukte (minus 2,0 Prozent). Zugelegt hat dagegen der Preis für Zucker und Süßwaren (3,1 Prozent). Bei den alkoholfreien Getränken legte der Preis für Bohnenkaffee deutlich zu (11,8 Prozent). Mineralwasser, Limonaden und Säfte wurden dagegen um 3,1 Prozent billiger. Bei den Ausgaben rund um das Wohnen (Nettokaltmiete und Mietnebenkosten) stiegen die Preise gegenüber Februar 2014 um 1,5 Prozent. Bei den Ausgaben rund um das Reisen verteuerten sich Pauschalreisen um 2,2 Prozent. Übernachtungen und Beherbergungsdienstleistungen in Baden‑Württemberg legten um 2,1 Prozent zu und Flugtickets wurden um 3,6 Prozent teurer. Freizeit- und Kulturdienstleistungen verteuerten sich um 1,3 Prozent und in der Gastronomie legten die Preise um 2,3 Prozent zu. Dagegen hielt der Preisverfall für Telefongeräte (minus 9,7 Prozent), und Unterhaltungselektronik (minus 8,1 Prozent) weiter an. Weniger stark war der Preisverfall bei Fotoausrüstungen (minus 2,8 Prozent) und PC-Ausrüstungen (minus 1,8 Prozent). Auch Bekleidung und Schuhe (minus 2,4 Prozent) und Haushaltsgeräte (minus 2,4 Prozent) wurden billiger.
Gegenüber dem Vormonat Januar 2015 verteuerte sich Heizöl deutlich um 14,2 Prozent. Kraftstoffe wurden um 4,0 Prozent teurer. Der massive Preisverfall im Januar hat somit im Februar 2015 keine Fortsetzung gefunden. Teurer wurden auch Brennholz bzw. Holzpellets (1,8 Prozent). Bei den Nahrungsmitteln legten die Preise um 0,5 Prozent zu. Spürbar teurer wurde insbesondere Gemüse (3,8 Prozent) und auch für Obst musste wieder mehr bezahlt werden (1,2 Prozent). Bei Bekleidung legten die Preise um 1,0 Prozent zu, während bei Schuhen Schlussverkäufe die Preise drückten (minus 2,3 Prozent). Erheblich angezogen haben auch die Preise für Pauschalreisen (16,3 Prozent).
Deutlich verteuert haben sich die Preise rund um die Haustierhaltung (3,1 Prozent). Noch stärker war der Preisanstieg bei Gartenartikel und Pflanzen (7,4 Prozent). Insbesondere der Preis für Schnittblumen stieg mit 25,5 Prozent spürbar an. Eventuell hat hier die besondere Situation des Valentinstags seinen Niederschlag gefunden.
Ausgewählte Verbraucherpreisindizes für Baden-Württemberg im Februar 2015 | ||
Bezeichnung | Veränderung Februar 2015 gegenüber | |
Februar 2014 | Januar 2015 | |
Prozent | ||
Gesamtindex | – | +0,9 |
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke | -0,6 | +0,5 |
Gliederung nach Waren und Leistungen | ||
Strom, Gas u.a. Brennstoffe (Haushaltsenergie) | −3,9 | +1,6 |
Heizöl | −20,3 | +14,2 |
Kraftstoffe | −12,4 | +4,0 |
Nettokaltmiete | +1,4 | – |
Wohnungsnebenkosten | +1,9 | – |
© Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Stuttgart, 2015