Durchwachsener Auftakt

Nach der respektablen Saisonpremiere mit einem gerechten Remis gegen des HSV Hamburg wurden die Profis von Frisch Auf im ersten Auswärtsspiel beim THW Kiel knallhart auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Die „Zebraherde“, angesäuert von der Auftaktniederlage bei den Rhein-Neckar-Löwen, zeigte den Göppingern in einer wahren Lehrstunde die Grenzen auf, obwohl die kühnsten Optimisten im Lager von Frisch Auf sich doch zählbares ausgerechnet hatten.

Dieser Optimismus hatte natürlich seine Gründe, denn es war bekannt, der THW musste wie schon bei den „Löwen“ einen Grand ohne Vier bestreiten. Mit Bilyk, Skipagötu, Walinius und Reinkind fehlte den Kielern eine komplette Rückraumachse, sodass Johansson, Duvnjak und Madsen fast durchspielen mussten. Dies jedoch taten sie mit absoluter Bravour und nahmen die schwache Deckung, egal mit welcher Formation Frisch Auf spielte, mit handballerischer Leichtigkeit auseinander. Die Matschke Sieben brachte an diesem Abend nichts, ja rein gar nicht auf die Platte was man sich eigentlich vorgenommen hatte. Die Prämissen des Coaches lagen ja im Vorfeld auf einer starken Deckung mit Gislason und Sarac als Mittelblocker im 6:0 Verbund beziehungsweise mit Sunnefeldt auf der vorgezogenen Position bei der 5:1 Variante. In Kiel war von alledem nichts zu sehen, die Gastgeber schafften es immer wieder mit den einfachsten Mitteln die Abwehr auszuhebeln. Ja manchmal wunderten sich die „Zebras“ wie einfach es ihnen ihre Göppinger Gegenspieler machten, Offensiv stockte der Motor ebenfalls, weder Newel noch Hallbäck konnten als Regisseure Akzente setzten und das Spiel beleben, so waren es wieder einmal wie gewohnt Einzelaktionen aus denen die Grün-weißen Treffer hauptsächlich resultierten. Als Fazit konnte man konstatieren, willkommen Göppinger Greenhorns im Stahlbad Bundesliga. Sechs Tage zuvor sah die Handballwelt unter dem Hohenstaufen noch wesentlich rosiger aus, die Schwaben trotzten dem HSV Hamburg in einem guten Match einen verdienten Punkt ab. Auf diese Leistung lässt sich auf alle Fälle aufbauen, denn schlussendlich erwartet niemand von diesem neuformierten Team doppelte Punktgewinne in Kiel oder wie auch im nächsten sehr schwierigen Auswärtsspiel in Flensburg. Einspielen und möglichst aus den Fehlern lernen muss die Devise sein, ehe dann mit Hannover-Burgdorf ein vielleicht schlagbarer Gegner seine Visitenkarte in der EWS Arena abgibt. Viele Anhänger hadern ja ob des schweren Auftaktprogrammes mit dem Terminonkel, wobei ich gerade mit dieser neuformierten Mannschaft komplett anderer Meinung bin, denn diese junge Truppe muss Erfahrung in der stärksten Liga der Welt sammeln und dabei finde ich ist nur positiv gleich gegen einige harte Brocken zu spielen, um sich eben schneller an den Rhythmus der Liga zu gewöhnen. Sollte Matschke mit seinem Team nach den ersten fünf Spieltagen 3:7 Zähler aufweisen, wäre es für mich nach diesem notwendigen Umbruch ein Erfolg auf welchem sich aufbauen lässt.

 

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