…normalerweise der Mai, bei Frisch Auf jedoch steht das „M“ für den neuen Coach Ben Matschke, welcher seit seinem Amtsantritt und teilweise schon geraume Zeit zuvor versucht im sportlichen Bereich beim schwäbischen Traditionsclub jeden Stein umzudrehen. Ein solches Maß an Energie und vor allem Akribie konnte ich in all den Jahren seit dem Aufstieg in die Bundesliga noch bei keinem Trainer der Grün-Weißen feststellen. Dabei ist die Aufgabe natürlich sehr herausfordernd, denn der sympathische gebürtige Heilbronner muss insgesamt sieben Neuzugänge integrieren, wahrlich eine Mammutaufgabe.
Dazu kommt noch eine Budgetreduzierung von geschätzten 500.000 Euro, welche bei genauer Betrachtung eigentliche gar keine ist, denn der Kader ist im Vergleich zur vergangenen Saison monetär gesehen wesentlich billiger. Die Großverdiener bei Frisch Auf, wie Heymann, Sego, Kozina und Kneule sind nicht mehr an Bord und die neu verpflichteten jungen Akteure, hauptsächlich aus Skandinavien, wollen sich in der stärksten Liga der Welt beweisen und schlagen im sind im Gegensatz zu den Abgängen mit wesentlich geringeren Gehältern zu Buche. Was wiederum nicht heißt, dass sie vom Leistungsvermögen schwächer sind, meiner Ansicht nach ist genau das Gegenteil der Fall, denn in der Vorbereitungsphase mit vielen Spielen ließ das Team mit guten Ergebnissen bereits aufhorchen. Nun heißt es jedoch diese gute Verfassung mit in die Liga einzubringen und möglichst heute Abend gegen den HSV Hamburg die ersten Zähler einzufahren, denn schaut man auf die nächsten Matches bei den Meisterschaftskandidaten Kiel und Flensburg, wären zwei Punkte für das eigene Selbstbewusstsein elementar wichtig. Wobei wir wieder beim Übungsleiter wären, denn dieser will schnellen Offensivhandball zelebrieren und gleichzeitig müssen seine Spieler ein ebenso explosives Rückzugsverhalten an den Tag legen. Ein weiterer wichtiger Baustein ist die Stabilisierung der Defensive, die in der vergangen Spielzeit doch ziemlich löchrig agierte, es fehlte ein Abwehrchef welchen man in Person von Imir Gislason bei den Rhein-Neckar-Löwen gefunden hat. Der Isländer, übrigens auf Anhieb neuer Kapitän des Teams, soll mit Josip Sarac im Mittelblock die Schotten dicht machen. Matschke baut allerdings nicht nur auf eine sture 6:0 Formation, auch eine flexible 5:1 Deckungsvariante schwebt dem 42-jährigen vor. Allerdings könnte der eben angesprochenen Sarac einer der Leidtragenden des neuen Offensivspieles bei den Grün-Weißen werden, denn der Kroate ist noch einer der alten Handballschule, wie auch die Olympiade klar an den Tag brachte, denn bei der Nationalmannschaft unter Dagur Sigurdsson hatte der Frisch Auf Akteur nur sehr geringe Einsatzzeiten. Dasselbe könnte auch auf David Schmidt zutreffen, denn Erik Persson hat ihm auf der halbrechten Position nach anfänglichen Schwierigkeiten mit seiner Dynamik und dem extremen straken Wurfverhalten den Rang abgelaufen. Dies aber sind nur Einschätzungen meinerseits, die Wahrheit legt wie immer auf dem Parkett und wie sagte Ben Matschke im Vorfeld, „ich möchte Frisch Auf sowie dem Umfeld mit dieser Mannschaft neues Leben einhauchen“, mal schauen ob ihm das gelingt. Zu wünschen wäre es dem sympathischen Trainer allemal.