Entwurfsplanung soll um ein Wasserspiel und Spielgeräte ergänzt werden
Die Platzgestaltung des Krone-Areals muss zügig umgesetzt werden, forderte das Gremium. Der Entwurf, den der Planer Harald Fischer am vergangenen Freitag dem Gesamtgremium vorstellte, wurde vom Grundsatz her gebilligt und von allen Seiten gelobt.
Allerdings wurde mit einer knappen Mehrheit von 6 zu 5 Stimmen entschieden, im Entwurf ein Wasserspiel oder ein wasserführendes Element zu integrieren. Eine breite Mehrheit hingegen fand sich im Gremium für die Einbindung von einzelnen Spielgeräten. Auch hierfür soll der Planer dem Gremium bis zur nächsten Sitzung einen Vorschlag unterbreiten. Über diese beiden Erweiterungsvorschläge will der Gemeinderat im Rahmen des zu fassenden Baubeschlusses in der Sitzung am 30. Oktober 2015 entscheiden, sodass über den Winter die Ausschreibung erfolgen kann und dem Baubeginn im Frühjahr 2016 nichts mehr im Wege steht.
Gegen Wasser auf dem Krone- Areal sprachen sich Bürgermeister Jochen Bidlingmaier und Gemeinderat Roland Hirsch (BWV) aus. Für den Bürgermeister sei es eine Vernunftentscheidung. Natürlich werden Kinder gerne mit Wasser spielen, jedoch ist dieser Zeitraum sehr begrenzt. Dem gegenüber stehen hohe Investitionskosten und hohe laufende Unterhaltungsaufwendungen. Gemeinderat Roland Hirsch (BWV) ergänzte, man habe in der Vergangenheit mit Wasserrinnen keine guten Erfahrungen gemacht. Die Herstellung einer Wasserrinne sei extrem teuer und der Unterhaltungsaufwand immens hoch. Er könne sich auf dem neu zu gestaltenden Platz durchaus Kunst in Form von Skulpturen vorstellen. Der Architekt kündigte an, der Wunsch, auf dem Krone-Areal das Element Wasser einzubringen, werde sich aufgrund der erforderlichen Technik und den baulichen Maßnahmen auf rund 80.000 € belaufen. Eine so herausragende repräsentative Gestaltung sollte – so die Meinung von Harald Fischer – im vorderen Bereich des Rathausvorplatzes angeboten werden.
Gemeinderätin Sandra Hildebrandt (CDU) sprach sich vehement für die Berücksichtigung von Wasser in der Planung aus. Wo Wasser ist, sind auch Kinder, wo Kinder sind, ist Leben. Diese Auffassung vertrat auch Gemeinderat Uwe Seitz (FWS) und sein Fraktionskollege, Gemeinderat Martin Kaess (FWS). Gemeinderat Hermann Weiler (FWS) regte eine einfache, weniger kostspielige und wartungsarme Lösung für ein Wasserspiel an und verwies beispielhaft auf Kaskaden. Uwe Seitz (FWS) wollte zwar keine Platzverkleinerung durch die Wasserspiele in Kauf nehmen, führte aber den Mitgliedern des Gemeinderates vor Augen, „die Gemeinde nehme 379.000 € in die Hand, um einen toten Platz zu gestalten.“ Er sei der Meinung, man müsse die Albershäuser von Anfang an durch attraktive Angebote auf den Platz ziehen. Ein wichtiger Faktor hierfür sei das belebende Element Wasser. Er könne sich eine Fontäne sehr gut vorstellen. Die strengen, geometrischen Formen des gesamten Bau-Entwurfs seien für ihn zwar gewöhnungsbedürftig gewesen, würden aber den Baustil des Rathauses widerspiegeln und seien vom Planer durch kreative Grünbereiche optimal ergänzt worden. Die Bänke, merkte der Gemeinderat jedoch an, seien vom Sitzkomfort her noch verbesserungsfähig. Sitzgelegenheiten sollen neben dem ansprechenden Design auch bequem sein, wenn sie intensiv genutzt werden sollen.
Gemeinderätin Doris Mayer-Joecks vermisste generationsübergreifende Spielgeräte, um die Attraktivität des Krone-Areals als Aufenthaltsort für Jung und Alt täglich zu gewährleisten, nicht nur ein paar Mal im Jahr. Der zentrale Platz in der Ortsmitte müsse jeden Tag Anreiz zur Kommunikation bieten, müsse jeden Tag zum Verweilen einladen. Spielgeräte würden ihrer Meinung nach diese gewünschte Inanspruchnahme des Krone-Areals unterstützen. Ihr Fraktionskollege, Hermann Weiler (FWS) plädierte für Einzelspielgeräte, die unter den Bäumen im südlichen Grünbereich einfach und sinnvoll angebracht werden könnten. Bürgermeister Jochen Bidlingmaier hingegen sah einen Mehrgenerationenspielplatz im Bereich des Seniorenzentrums als die zweckmäßigere Lösung an. Harald Fischer führte begründend aus, das Nutzungskonzept für den Platz sei noch nicht explizit klar. Das Areal müsse Parkraum bieten und als Festplatz funktionsfähig sein, auch der Standort für einen (Wochen-)Markt sollte möglich sein. Für die Aufenthaltsfunktion habe er neben Sitzgelegenheiten und einem ansprechenden Grünbereich Räumlichkeiten für Ballspiele wie zum Beispiel Boule vorgesehen. Der Entwurf sei das Ergebnis einer möglichst hochwertigen, ansprechenden Platzgestaltung in der Ortsmitte, wobei die Planung so erfolgt sei, dass langfristig eine Weiterentwicklung des Gebietes im wahrsten Sinn des Wortes nicht „verbaut werde“. Diese Überlegung war auch der Grund dafür, dass er die vom Gemeinderat ursprünglich beschlossene Abgrenzung entlang der Südseite des Rathauses mit der Platzgestaltung etwas weiter nach Norden geschoben habe. So bleibe im nordwestlichen Bereich des Krone-Areals der für einen eventuellen Hochbau erforderliche Raum erhalten. Diese Abweichung war von Gemeinderat Andreas Hedrich (BWV) hinterfragt worden.
Die vom Ältestenrat favorisierte Planvariante, die in der letzten Sitzung des Gemeinderats der Öffentlichkeit präsentiert wurde, sieht im Anschluss an das bestehende Gebäude Schlierbacher Straße 8 Parkraum für 20 Stellplätze vor. So kann die bestehende Einfahrt aufrechterhalten werden. Vom Parkplatz aus führt ein Fußweg Richtung Rathaus und bildet die fußläufige Anbindung an die Kirchstraße. In diesem Zusammenhang empfiehlt der Planer, die derzeitigen Mitarbeiterstellplätze Richtung Westen in den Bereich des dort angrenzenden Gartens zu verschieben, um den Fußgängern den ungehinderten Durchgang vorbei am bestehenden Carport zur Kirchstraße anzubieten.
Im Anschluss an den Parkbereich ist zur Abschirmung ein Grünbereich mit pflegearmen Bäumen vorgesehen. Zentrum des Platzes stellt eine mit hochwertigen Granitpflasterplatten versehene Freifläche dar, die auch für Feste oder Marktveranstaltungen genutzt werden kann, der Belag lässt diese Belastung zu. Dieser vom Planer als „Wohnzimmer“ bezeichnete Mittelpunkt des Areals ist im nördlichen Bereich zum Rathaus hin durch den „Bürgergarten“ eingesäumt. Dort sind neben Bäumen Labyrinth-förmige Hecken geplant, hier sollen auch Kunstgegenstände wie Skulpturen integriert werden können. Außerdem befinden sich in zentraler Lage Sitzgelegenheiten.
Im Westen neben dem Fußweg sind Ballspiele möglich, die wassergebundene Fläche ermöglicht außerdem das Aufstellen von Zelten. Die verbleibende Fläche Richtung Kirchstraße wird als Festwiese angelegt, kann aber auch durch Kinder und Jugendliche zum Spielen genutzt werden. Die gesamte Grünstruktur verursacht nur einen minimalen Pflegeaufwand, hob der Planer hervor.
Die indirekte Beleuchtung vermittelt dem Platz ein angenehmes Flair. Das konkrete Beleuchtungskonzept wird auf der Grundlage dieser Planung erarbeitet bzw. berechnet und dem Gremium zu gegebener Zeit vorgestellt.
Die Räte stimmten dem Entwurf des Planers Harald Fischer einstimmig zu und beauftragten diesen, für diverse Spielgeräten und ein wasserführendes Element Vorschläge zu erarbeiten, über die die Räte in der nächsten Gemeinderatssitzung zusammen mit dem Baubeschluss abstimmen werden.
PM