Polizeigeschichte ist immer auch Gesellschaftsgeschichte. Das macht die aktuelle Sonderausstellung im Rotkreuz-Landesmuseum in Geislingen deutlich, die am kommenden Samstag eröffnet werden wird.
Die Krawallnacht in Stuttgart, bei der jeglicher Respekt gegenüber der Polizei und den eingesetzten Hilfsorganisationen gefehlt hat, ist ein negativer Höhepunkt in der Polizeigeschichte Baden-Württembergs. Die Sonderausstellung „Polizeigeschichte im Wandel der Zeit“ im Rotkreuz-Landesmuseum vermittelt einen Eindruck davon, wie sich die Arbeitsbedingungen der Polizist*innen durch die sich ändernde Gesellschaft verändern. Verhaltensweisen beim Einschreiten, die von Respektlosigkeit bis hin zu körperlichen Attacken eine immer mehr auseinanderdriftende Gesellschaft zeigen, betreffen inzwischen nicht nur die Polizei, sondern vermehrt Hilfsorganisationen, auch das Deutsche Rote Kreuz. Die Ausstellung gibt Einblick in die Aufgaben, Hilfsmittel und Herausforderungen der Polizei in Baden-Württemberg und deren Geschichte.
Leihgeberin ist das vom Polizeihistorischen Verein Stuttgart gegründete Polizeimuseum Stuttgart. Es hat sich zur Aufgabe gemacht, das kulturelle Erbe der Stuttgarter und der baden-württembergischen Polizei aufzuarbeiten und einen Ort der Begegnung und Auseinandersetzung mit der Polizeigeschichte des Landes zu schaffen. 2015 wurde es eröffnet. Bereits ein Jahr später erhielt es mit der Verleihung des baden-württembergischen Toto-Lotto-Museumspreis für nicht staatliche Museen den „Ritterschlag“.
Die Ausstellung stellt Bezüge zur Gegenwart dar, fördert so das Verhältnis der Bürger*innen zu ihrer Polizei und lädt zum Dialog ein. Historische Originalobjekte, integriert in den Kontext der Zeitläufe der Stadt- und Landesgeschichte – all dem sollen die Menschen, die hier leben und arbeiten, Polizeiangehörige und Bürger*innen in ihrer Lebens- und Erfahrungswelt, authentisch begegnen. Die Exponate, eingebaut in Themeninseln, erzählen ihre eigene Geschichte – und damit auch die Geschichte von Recht und Ordnung, der Täter und Opfer sowie der handelnden Polizeibeamt*innen.
Ausstellungseröffnung ist am kommenden Samstag (4. März) um 14 Uhr. Die Ausstellung ist bis November zu sehen.
Das Museum in der Heidenheimer Straße in Geislingen ist von März bis November am ersten Samstag und am zweiten Sonntag des Monats von 13 bis 17 Uhr geöffnet. Führungen, auch außerhalb der Öffnungszeiten unter Tel. 07161/6739-0 oder info@rotkreuz-landesmuseum.de
PM DRK Kreisverband Göppingen
