Schulen starten gestärkt ins neue Schuljahr

Zum Start des neuen Schuljahres treten zahlreiche Verbesserungen des Schulsystems in Kraft. Unter anderem werden rund 6.000 Lehrer neu eingestellt, so viele wie seit vier Jahrzehnten nicht mehr. Eltern von Kindern mit Behinderung können ab jetzt frei zwischen einer Sonderschule oder einer allgemeinbildenden Schule wählen. Wir haben darüber mit Kultusminister Andreas Stoch gesprochen.

Die Schülerzahlen in Baden-Württemberg gehen zum neuen Schuljahr zwar zurück, das bedeutet aber nicht, dass die Arbeit an den Schulen weniger wird. Im Gegenteil: „Die Schulen im Land bekommen neue Aufgaben, die mehr Personal erfordern“, erklärt Kultusminister Andreas Stoch.

Deshalb stellt das Land rund 6.000 neue Lehrerinnen und Lehrer ein – so viele wie seit vier Jahrzehnten nicht mehr. Davon profitieren alle Schularten. Neue Lehrerstellen gibt es auch für die Inklusion und die Betreuung von Flüchtlingskindern. „Wir brauchen mehr Qualität an manchen Stellen unseres Bildungssystems und dafür brauchen wir hoch motivierte und gut ausgebildete Lehrkräfte an unseren Schulen.“

Zahl der Gemeinschaftsschulen wächst

Zum kommenden Schuljahr nehmen weitere 62 Gemeinschaftsschulen in Baden-Württemberg den Betrieb auf. Damit wird es im Land insgesamt 271 Gemeinschaftsschulen geben. Die sollen in Zukunft auch eine gymnasiale Oberstufe anbieten. „Die Möglichkeit, eine gymnasiale Oberstufe einzurichten, wird die Schulart Gemeinschaftsschule gerade für leistungsstarke Schülerinnen und Schüler noch attraktiver machen.“

Um die individuelle Förderung an den Realschulen weiter auszubauen, verdreifachen sich die Poolstunden von 2,2 auf 6 Lehrerwochenstunden je Zug.

Mehr Sprach- und Vorbereitungskurse

Unter den aktuell in Baden-Württemberg aufgenommenen Flüchtlingen sind auch viele Kinder und Jugendliche. Die Landesregierung stärkt daher die Vorbereitungsklassen und Sprachkurse für diese Kinder und Jugendliche an den allgemeinbildenden und beruflichen Schulen und baut die Kapazitäten aus. Seit dem vergangenen Schuljahr hat das Land hierfür zusätzliche 562 Lehrerstellen geschaffen. „Denn nur über einen schnellen Spracherwerb kann auch die Integration gelingen“, betonte Kultusminister Stoch. Auch im frühkindlichen Bereich hat das Land die Mittel zur Sprachförderung aufgestockt.

Wahlfreiheit der Eltern

Mit dem neuen Schuljahr entfällt die Sonderschulpflicht. Eltern von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf können von nun an selbst entscheiden, ob sie ihr Kind auf eine Sonderschule oder auf eine Regelschule schicken wollen. Die Schulämter beraten die Eltern bei dieser Entscheidung. „Das wird eine ganz wichtige und einschneidende Veränderung für unser Schulsystem sein“, betont der Minister. Daher baut die Landesregierung die Bildungsangebote für Kinder mit sonderpädagogischen Bedarf aus.

Sowohl die Sonderschulen wie auch die Regelschulen bekämen die entsprechende Personalausstattung, um eine gelungene Inklusion gewährleisten zu können, so Stoch.

Besserer Übergang von Schule zur Ausbildung

„Bei vielen Schülern beginnt die Orientierungsphase leider erst nach Abschluss der Schulzeit“, erklärt Minister Stoch. Das will die Landesregierung ändern und den direkten Übergang von Schule zur Ausbildung schneller und einfacher gestalten. Die Landesregierung erhöht daher mit Beginn des Schuljahrs die Zahl der Regionen, die am Modellversuch zur Reform des Übergangs von der Schule in den Beruf teilnehmen, von vier auf zehn. Dadurch soll mehr Jugendlichen der direkte Übergang von der Schule in die Ausbildung gelingen.

Pressemitteilung: Neuerungen im Schuljahr 2015/2016

Pressemitteilung: Lehrereinstellungen

Interaktive Zwischenbilanz: Schlaues Baden-Württemberg

PM

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