Datum/Zeit
Date(s) - 19/11/2022
10:00 - 16:00
Veranstaltungsort
Göppingen - Stadthalle
Kategorien
Die Gesellschaft für staufische Geschichte lädt am Samstag, 19. November zum Symposium „StauferGestalten“ in die Göppinger Stadthalle ein. Die Tagung widmet sich dem römisch-deutschen Kaiser und König von Sizilien, Friedrich II. Sechs ausgewiesene Fachleute berichten über ihre neuen Forschungen zu Praxis und Repräsentation zur Herrschaft des Staufers.
Wohl keine andere Staufergestalt ist so bewundert, stilisiert, verherrlicht und verklärt, aber auch verdammt und negativ gesehen worden wie Friedrich II. Dabei ist das kontroverse Bild des „stupor mundi“, des „Staunens der Welt“, nicht erst von der Nachwelt entworfen worden. Bereits bei seinen Zeitgenossen schieden sich die Geister in der Beurteilung seiner Person. In der Moderne wurde Friedrich dann als seiner Zeit weit voraus, als erster moderner Herrscher, religiös tolerant und vielseitig wissenschaftlich interessiert, akzentuiert – eine Sichtweise, die die jüngere Forschung in weiten Teilen als anachronistische Projektionen relativieren konnte und stattdessen die übergroß erscheinende StauferGestalt mehr aus ihrer Zeit heraus verstanden wissen will. In diese Linie ist auch das Göppinger Symposium der Gesellschaft für staufische Geschichte einzuordnen, die damit erstmals seit 1994 Friedrich II. wieder in den alleinigen Mittelpunkt ihrer Tagungsreihe stellt.
Das Symposium startet um 10 Uhr und wird mit einem Vortrag von Prof. Jörg Schwarz, eröffnet. Im Fokus stehen hier die Beziehungen Friedrichs zu England, während im Anschluss Dr. Richard Engl, die Rolle der muslimischen Kontingente in den friderizianischen Streitkräften beleuchtet. Dr. Christian Friedl thematisiert den Staufer dann als „strafenden Herrscher“ im Spiegel seiner Urkunden und Gesetzestexte. Die weiteren Vorträge am Nachmittag wenden sich dann kunsthistorischen Aspekten zu. Prof. Wolter-von dem Knesebeck untersucht die Einbindung Friedrichs in das Bildprogramm der vor den Toren Veronas gelegenen Benediktinerabtei San Zeno und Dr. Markus Krumm geht der Frage nach, inwieweit der Stauferherrscher persönlichen Einfluss auf die Konzeption des berühmten Brückentores von Capua genommen hat.
Beschlossen wird die Tagung durch den Beitrag des Präsidenten der Gesellschaft für staufische Geschichte, Prof. Knut Görich, mit dem Elefanten Friedrichs. Das exotische Tier war als diplomatisches Geschenk aus dem Orient an Friedrich gekommen, der es gezielt in seine Herrschaftsrepräsentation einband.
Die Tagung richtet sich an alle geschichtsinteressierten Personen. Die Teilnahme ist gebührenfrei. Nähere Informationen und detailliertes Programm unter www.staufergesellschaft.de.