10 Jahre Förderprogramm IQ – 10 Jahre Engagement für die Arbeitsmarktintegration von Migrantinnen und Migranten

Im Sommer 2015 feiert das Förderprogramm IQ zehnjähriges Jubiläum. Die Tatsache, dass Menschen mit Migrationshintergrund etwa doppelt so stark von Arbeitslosigkeit betroffen sind wie Erwerbspersonen ohne Migrationshintergrund bewegte das Bundesministerium für Arbeit und Soziales ein Programm aufzulegen, mit der Zielsetzung die Arbeitsmarktchancen für Migrantinnen und Migranten zu verbessern. Seither ist viel passiert. Aus 69 Teilprojekten, die an den Start gingen, haben sich mittlerweile 341 Projekte entwickelt, die bundesweit in 16 Landesnetzwerken aktiv sind. Ein wichtiger Faktor für den Erfolg war die gezielte und stetige Orientierung an den zentralen arbeitsmarktpolitischen Handlungsfeldern. Dazu zählen von Beginn an Beratung, Kompetenzfeststellung, Qualifizierung, Existenzgründung und Interkulturelle Öffnung.

Aber auch das Engagement aller Akteure wie auch der Einsatz der Kooperationspartner waren für den Erfolg entscheidend. Dazu gehören das Bundeministerium für Bildung und Forschung, die Bundesagentur für Arbeit und das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge.

Zu den wichtigsten Meilensteinen in der Entwicklung des Programms gehört die bundesweite Flankierung des 2012 eingeführten Anerkennungsgesetztes. Die Beratungsstrukturen, die IQ zur Begleitung flächendeckend aufgebaut hat, werden nun weiter ausgebaut und um Qualifizierungsberatungen ergänzt. Diese Angebote stehen alle Zuwandernden offen. So erhalten sie zusätzlich zu Informationen rund um die berufliche Anerkennung eine kompetente Beratung zu Anpassungsqualifizierungen bzw. Ausgleichsmaßnahmen.

Von ebensolcher Bedeutung war die Erkenntnis, dass die Arbeitsmarktintegration nur gelingen kann, wenn sich alle Akteure offen gegenüber der Zielgruppe zeigen. Dem Aufbau und der Weiterentwicklung von interkulturellen Kompetenzen der Arbeitsmarktakteure wie Jobcentern, Agenturen für Arbeit, kommunalen Verwaltungen sowie kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) kommt daher eine zentrale Bedeutung zu. Ziel ist es, für migrationsspezifische Themen zu sensibilisieren und in den Organisationen nachhaltige interkulturelle Öffnungsprozesse anzustoßen sowie Diskriminierungen abzubauen.

Aktuell steht das Programm vor neuen Herausforderungen. Vor dem Hintergrund des sich immer deutlicher abzeichnenden Fachkräftebedarfs werden gezielt Qualifizierungsmaßnahmen im Kontext des Anerkennungsgesetztes entwickelt und angeboten, damit Arbeitssuchende eine volle Anerkennung und eine qualifikationsadäquate Beschäftigung erreichen.

Unter den Zuwandernden sind auch viele Menschen, die ihre Heimat unfreiwillig verlassen. Flüchtlinge heißt das Förderprogramm IQ ebenfalls willkommen. Derzeit wird an der Weiterentwicklung der bewährten IQ Instrumente gearbeitet, um auch dieser Zielgruppe gerecht zu werden.

www.netzwerk-iq-bw.de

PM

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