So ist Europa in weiter Ferne

Am Ende eines jeden Spieles wird abgerechnet und so ein Match dauert sechzig und nicht dreißig Minuten. Lemgo, Minden. BHC und Magdeburg sind alles Beispiele in welchen die Frisch Auf Profis allesamt eine Halbzeit mehr oder weniger nicht auf der Platte standen. Der frühere Nationalspieler und Weltmeister Pascal Hens brachte es als Experte von Sky bei der Übertragung aus der Magdeburger Arena einige Male unmissverständlich auf den Punkt. Es fehlt der Göppinger Mannschaft an Mentalität so ein Spiel anzugehen, du musst beim Tabellenführer, wo du ja nichts zu verlieren hast, anders auftreten und dich nicht schon in Halbzeit eins mehr oder weniger abschlachten lassen. Elf Tore Rückstand zur Pause sprechen eine deutliche Sprache.

Bezeichnend die Auszeit der Gastgeber fünf Sekunden vor Ende der ersten Hälfte, als Mayerhoffer seinen Spielern klar und deutlich ansagte, dass die die Anhaltiner wohl mit einem Kempatrick ein Tor markieren wollen. Bei seinen Spielern stieß er dabei jedoch auf taube Ohren, denn es passierte genau das Vorausgesagte. Da dürfte natürlich schon die Frage erlaubt sein, erreicht Mayerhoffer mit den Ansagen noch sein Team? Hens kritisierte in den ersten dreißig Minuten auch vehement Jungnationalspieler Heymann. Irgendwie müssen ihm dann in der zweiten Hälfte die Ohren aufgrund dieser vernichtenden Kritik geklingelt haben und Hens hinterfragte sich, ob es denn derselbe Spieler mit der Nummer zehn auf dem Rücken sei, denn Heymann zeigte im zweiten Abschnitt eine Weltklasseleistung. Zehn Versuche, neun Tore, dies zeigt eindeutig welche Wurf-und Spieldynamik der 24-jährige hat. Auf der anderen Seite versuchen er und seine Rückraumkollegen immer wieder gewagte Anspiele an den Kreis und ermöglichen so dem Gegner zu einfachen Gegenstoßtoren zu kommen. Diese Misere zieht sich allerdings schon wie ein roter Faden durch die komplette Saison, ohne dass der Trainer hier Einhalt gebietet. Und auch hier wieder die Frage, duldet es der Coach oder hört die Mannschaft nicht auf ihn? Das wären natürlich fatale Zeichen auch unter dem Aspekt, dass Frisch Auf und Mayerhoffer erst im November den Vertrag vorzeitig verlängert haben, da die Grün-Weißen mit der Arbeit des Augsburgers hochzufrieden waren. Tun sich da etwa Parallelen zur Causa Brack auf? Mit diesem wurde ebenfalls verlängert um nur vier Monate später aus diffusen Gründen, man munkelte damals über eine kleine Spielerrevolte, den Kontrakt aufzukündigen. Alles noch Spekulation, doch die könnten noch mehr befeuert werden, wenn die Mannschaft in den nächsten Wochen nicht die von ihr und vom Trainer erhoffte Stabilität findet. Das ambitionierte Ziel im Endranking auf Rang sechs oder besser zu stehen rückt derzeit in weiteFerne und ist bei den aktuellen inkonstanten Leistungen auch kein Thema.

 

 

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