60 Flüchtlinge leben derzeit in Eislingen. Bereits im Herbst werden 70 weitere Asylsuchende in der Stadt erwartet. Während für die Unterbringung der Landkreis zuständig ist, müssen sich die Kommunen vor Ort in erster Linie um die „Integration in den Alltag“ bemühen.
Durch den Patenkreis Asyl wird bereits hervorragende Arbeit geleistet. Die Mitstreiter stoßen jedoch aufgrund der steigenden Zahl der Flüchtlinge an ihre Grenzen. „Weltweit ist im Durchschnitt von 122 Menschen einer auf der Flucht“, wusste Melanie Skiba vom Flüchtlingsrat Baden-Württemberg in ihren interessanten Ausführungen zur Situation der Asylbewerber zu berichten. Um den Patenkreis Asyl zu unterstützen hat die Stadtverwaltung die Einrichtung von fünf Arbeitsgruppen geplant. Unter den Überschriften „Willkommenskultur“, „Alltagsbegleitung“, „Sprachförderung“, „Integration“ und „Öffentlichkeitsarbeit“ sind fünf Termine festgelegt, zu denen Interessierte herzlich eingeladen sind (nähere Informationen siehe Ende des Artikels).
Der Integrationsbeauftragte der Stadt, Bernd Letzel, hofft, „in den Arbeitsgruppen Projekte entwickeln zu können, die definitiv nicht den aktiven 22 Asylpaten aufgebürdet werden sollen, aber deren Arbeit unterstützen und erleichtern.“ Für eine weitere finanzielle Unterstützung hat die Stadt Eislingen einen Antrag zur Aufnahme in das Förderprogramm „Lokales Bündnis für Flüchtlingshilfe“ gestellt. Dadurch könnte die Stadt eine einmalige finanzielle Unterstützung der Arbeit bis zu einer Höhe von 15.000,00 € erhalten. „Die Umsetzung ist jedoch eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Hier benötigen wir die hauptamtlichen Kräfte, aber ebenso die ehrenamtliche Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger“, warb Bürgermeister Herbert Fitterling für das Engagement. Auch neue Ideen sind bei der Stadtverwaltung jederzeit willkommen. „Sprechen Sie uns an!“, forderte BM Fitterling die interessierten Zuhörer auf.
Keine Angst braucht man vor Sprachproblemen zu haben. „Die Verständigung kann auf Deutsch, Englisch, aber auch mit Händen und Füßen erfolgen. Wichtig ist, dass die Menschen spüren, dass sich jemand um sie kümmert.“, berichtete Peter Ritz aus seiner langjährigen Erfahrung. Gemeinsam mit Sabine Kristen stellte er die Eislinger Asylpaten und ihre Arbeit vor.
Doch auch mit weniger Zeiteinsatz als mit der Übernahme einer Patenschaft kann wertvolle Unterstützung geleistet werden. Monika Maichle schlug vor, „nehmen Sie einfach einen Jugendlichen an der Hand und begleiten ihn zum Beispiel ins Jugendhaus, in einen Verein oder die Jugendmusikschule.“
Alle Aktiven des Patenkreises Asyl waren sich einig, dass eine erste, unverbindliche Kontaktaufnahme am besten im Cafe Asyl erfolgen kann. Dort treffen sich Paten und Asylbewerber. Da es ein solches Angebot in Eislingen erst ab August gibt, treffen sich Interessierte aus Eislingen derzeit im Cafe Asyl in Göppingen, das im Pavillon der evang. Stadtkirche freitags von 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr geöffnet hat.
Ab 25.08.2015 gibt es ein Cafe Asyl auch in Eislingen:
Ort: Jugendhaus Talx in der Schlossstraße 4, dienstags,
(Uhrzeit wird noch bekannt gegeben)
Termine für die Arbeitsgruppen:
„Willkommenskultur“, Mittwoch, 12.08.2015, 19:00 Uhr
Ort: Besprechungszimmer des Finanzdezernats, Ebertstr. 24
„Alltagsbegleitung“, Donnerstag, 20.08.2015, 19:00 Uhr
Ort: Besprechungszimmer des Finanzdezernats, Ebertstr. 24
„Sprachförderung“, Donnerstag, 03.09.2015, 19:00 Uhr
Ort: Besprechungszimmer des Finanzdezernats, Ebertstr. 24
„Integration/Betätigung“, Donnerstag, 10.09.2015, 19:00 Uhr
Ort: Besprechungszimmer des Finanzdezernats, Ebertstr. 24
„Öffentlichkeitsarbeit“, Donnerstag, 24.09.2015, 19:00 Uhr
Ort: Besprechungszimmer des Finanzdezernats, Ebertstr. 24
Ansprechpartner bei der Stadtverwaltung Eislingen/Fils sind:
Bernd Letzel
Integrationsbeauftragter
Tel.: 07161 / 804-142
Christina Szalontay
Sozialabteilung
Tel.: 07161 / 804-236
Foto (Urheber: PSE): Über 60 Zuhörerinnen und Zuhörer kamen zur Auftaktveranstaltung
PM