Mobilitätsgipfel: IHK erwartet klares Signal pro Wirtschaft – Verkehrsprobleme sind nur in Zusammenarbeit lösbar

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Region Stuttgart begrüßt die Initiative des Landes, Lösungen für die Verkehrsprobleme in der Region zu suchen. Anlässlich des heutigen Mobilitätsgipfels, zu dem Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Landesverkehrsminister Winfried Hermann Akteure aus Gesellschaft, Wirtschaft, Umweltverbänden, Land, Region, Landkreisen und Städten eingeladen hatten, erklärt IHK-Präsident Georg Fichtner: „Unsere Unternehmen sind darauf angewiesen, dass ihre Beschäftigten gut zur Arbeit kommen und der Transport von Gütern und Waren reibungslos funktioniert. Wer Wohlstand und Beschäftigung in unserer Region erhalten und ausbauen will, muss Wirtschaft und Verkehr nicht nur akzeptieren sondern sich dafür einsetzen, dass die zunehmenden Kapazitätsengpässe beseitigt werden.“ 
Der IHK-Präsident erwartet vom Mobilitätsgipfel ebenso wie von den Beratungen über die Umweltbelastungen in Stuttgart ein klares Signal, dass die Tätigkeit von Unternehmen ausdrücklich erwünscht ist. „Die Region braucht einen zukunftsorientierten ganzheitlichen Ausbau ihrer Verkehrsinfrastruktur“, fordert Fichtner. Dazu zählten neben der deutlichen Verbesserung beim ÖPNV und den Autobahnen auch Projekte wie eine Nord-Ost-Umfahrung Stuttgarts und eine zusätzliche Filderauffahrt. Teil des für den Großraum erforderlichen Logistikkonzepts sei auch die Verlängerung der Neckarschleusen bis nach Stuttgart und Plochingen, Stuttgart 21 und mehr direkte internationale Flugverbindungen.

Angesichts der Herausforderungen, die Verkehr und Mobilität für die Region darstellten, komme es auf die konstruktive Zusammenarbeit aller Akteure an, so Fichtner. Auf Unverständnis gestoßen sei daher die überraschende Ankündigung von PKW-Fahrverboten und LKW-Durchfahrtsbeschränkungen für den Stuttgarter Stadtverkehr. Zu hohe Schadstoffbelastungen seien ein gravierendes Thema, zur Lösung müssten jedoch alle Verursacher beitragen und nur solche Maßnahmen ergriffen werden, die auch messbare Wirkung zeigten. Wie Lösungen im Konsens vieler Beteiligter gefunden werden können, zeige der von der IHK in Stuttgart ins Leben gerufene Arbeitskreis Innenstadtlogistik. Dort wurden Ideen für eine Optimierung der Lieferzeitfenster, die Verbesserung der Baustellenlogistik und alternative Zustellmethoden entwickelt und im Stuttgarter Rathaus präsentiert. Nun warte man auf die Umsetzung.

Die dringend nötigen Entlastungen im Berufsverkehr könnten nur schwer durch den in Spitzenzeiten bereits überlasteten ÖPNV abgefangen werden. Hier könnten Wirtschaft und Stadt zusammen nach weiteren Möglichkeiten suchen. Potenziale sieht Fichtner dabei im betrieblichen Mobilitätsmanagement. Die IHK sei bestrebt, dies auch kleinen und mittleren Unternehmen nahe zu bringen. Genauso wichtig sei aber auch ein Wandel im Bewusstsein und im Verhalten von Arbeitnehmern und Verbrauchern bei ihrer persönlichen Mobilität.

PM

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