Schluckstörungen – gefährliche Situationen vermeiden – Neue diagnostische Methoden im Dysphagie-Zentrum des Klinikums Christophsbad

Schluckstörungen (Dysphagien) sind ein häufiges und schwerwiegendes Problem bei Patienten mit neurologischen Erkrankungen. So haben beispielsweise mehr als 50 Prozent der Schlaganfallpatienten nach dem Ereignis Schluckstörungen. Diese sind besonders in der frühen Phase der Erkrankung sehr gefährlich, da sie durch Aspirationen Lungenentzündungen verursachen können. Bei stark geschwächten Patienten können diese sogar zum Tode führen.

SchluckstörungenSolchen Komplikationen kann mit einer kombinierten radiologisch-logopädischen Diagnostik und Therapie begegnet werden. Voraussetzung für die gezielte Therapie und Prävention stellt die apparative Diagnostik mittels Videofluoroskopie dar. Bei dieser spezialisierten Diagnostik wird der Schluckakt in digitaler Form videodokumentiert.

Das am Klinikum Christophsbad seit langem etablierte Dysphagie-Zentrum verfügt seit Anfang Juni 2015 über erweiterte und neueste diagnostische Möglichkeiten bei Schluckstörungen: Durch eine neuartige Software die nur an wenigen internationalen Zentren vorhanden ist, können jetzt erstmals die Röntgenuntersuchung des Schluckaktes (Videofluoroskopie) sowie die endoskopische Untersuchung des Kehlkopfes gleichzeitig in Zusammenschau mit den bildgebenden Befunden aus Kernspin und Computertomographie begutachtet werden. Diese synchrone Analyse begünstigt das Erkennen von Störungen und vereinfacht zugleich die interdisziplinäre Zusammenarbeit. Dadurch ergeben sich auch neue Einblicke in die Ursache der Erkrankungen und damit auch wichtige Informationen für die Therapie der Schluckstörungen, die am Klinikum Christophsbad durch Zusammenarbeit der Abteilung von Logopädie unter Leitung von Frau Angelika Kartmann und Frau Ursula Kling und der Klinik für Radiologie und Neuroradiologie unter der Leitung von Herrn Professor Bernd Tomandl auf höchstem Niveau erfolgt.

Die AOK Neckar-Fils ermöglicht bereits seit 2013 ihren Versicherten, die apparative Videofluoroskopie im Dysphagie-Zentrum des Klinikums Christophsbad auch ambulant durchzuführen. – Ein großes Plus für die Betroffenen, denn der Aufwand für diese Diagnostik und die geeigneten Therapien stehen meist in keinem Verhältnis zu den Komplikationen, die Schluckstörungen hervorrufen können. Die AOK bejaht damit eine aktive Prävention und auch ein Mehr an Lebensqualität für ihre Patienten. Durch logopädische Therapie gelingt es häufig, den Betroffenen wieder den Genuss von gewohnten Speisen zu ermöglichen und auf die zur Vorbeugung der Aspirationspneumonie eingeführte Breikost zu verzichten. Dadurch wird den Patienten die Teilnahme am sozialen Leben oft erst wieder gefahrlos möglich.

Anmeldungen in der Dysphagie-Ambulanz am Klinikum Christophsbad unter der Telefon-Nr.: 07161 601-9389.

 

Foto:  Angelika Kartmann, Leitende Klinische Linguistin und Logopädin am Klinikum Christophsbad, bei der Diagnostik einer Schluckstörung mittels Videofluoroskopie.

PM

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