Nach einem ersten Gesamtüberblick der amtlichen Obstberichterstatter des Statistischen Landesamtes wird bei Süßkirschen aufgrund des Fruchtansatzes Ende Mai/Anfang Juni der Flächenertrag im Marktobstbau im Landesdurchschnitt auf annähernd 71 Dezitonnen (1 dt = 100 Kilogramm = 0,1 Tonnen) je Hektar (ha) veranschlagt. Die Süßkirschenernte beziffert sich 2015 bei einer Anbaufläche von 2 075 ha folglich auf schätzungsweise 147 000 dt und liegt damit rund ein Zehntel unter dem langjährigen Mittel 2009/2014 von 162 550 dt. Im Vorjahr bezifferte sich die Süßkirschenernte im Land auf 201 400 dt. Für die Mindererträge werden vereinzelt Hagelfälle und gebietsweise Aprilfröste in den Hauptanbaugebieten Mittel- und Südbadens verantwortlich gemacht.
Bei Sauerkirschen, die überwiegend als Verwertungsobst z. B. in der Marmeladen- oder Saftherstellung Verwendung finden, wird, normalen Witterunsgverlauf bis zur Ernte unterstellt, gegenüber den Vorjahren ein leichter Rückgang um 5 Prozent, mit 76 dt/ha zugleich ein leicht unterdurchschnittlicher Ertrag erwartet. Angesichts einer Anbaufläche von gut 200 ha ist die diesjährige Sauerkirschenernte demnach auf 15 650 dt zu veranschlagen. Sie verfehlt damit das langjährige Mittel 2009/2014 um fast 8 Prozent. Bei Pflaumen und Zwetschgen schätzen die amtlichen Obstberichterstatter aufgrund des Fruchtbehangs im Landesmittel den Ertrag auf knapp 110 dt. Bei einer Anbaufläche von 1 500 ha bedeutet dies eine Erntemenge von 165 000 dt: ein Minus von gegenüber dem langjährigen Ertragsdurchschnitt 2009/2014 von 194 150 dt.Deutschland: Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes erwarten die deutschen Marktobstbauern 2015 mit insgesamt 507 000 dt eine Kirschenernte, die knapp unter dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre liegt. Weiter ist entsprechend der ersten Schätzung mit einer Erntemenge von 331 000 dt Süßkirschen und 176 000 dt Sauerkirschen iin Deutschland zu rechnen.
© Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Stuttgart, 2015