Passend zur DPA – Meldung von diesem März „Wo der Wolf zum Hund wurde“ entwickelte der Ethnologie Dr Anton Vogel bereits 2018 seinen Roman „Atka vom Langen Fluss. Wolfsmädchen“ der im Manuela Kinzel Verlag erschien.
Der an ein erwachsenes Publikum gerichtete historische Roman entführt die Leserinnen und Leser in das Brudertal bei Engen im Hegau, zur Gnirshöhle, zum nahegelegenen Petersfels und zu anderen Schauplätzen im südlichen Baden-Württemberg, wie sie vor rund 14.000 Jahren gegen Ende der Eiszeit ausgesehen haben könnten.
Die Handlung verarbeitet die lokale Frühgeschichte der ausgehenden Altsteinzeit aus der Perspektive der jungen Atka, die ihre Reife zum erwachsenen Mitglied ihres Clans durchläuft und zudem ihre Eignung als Schamanen-Novizin prüfen will. Dafür befragt sie ihren Schutzgeist, den Wolf, den sie sich als Berater und Beschützer für ihr weiteres Leben gewogen machen will. Doch nicht nur als spiritueller Begleiter spielt der intelligente und soziale Vierbeiner eine Rolle im Leben Atkas und ihrer Sippe: Als Jagdkonkurrenten wie auch als gelegentliche Jagdhelfer kreuzen Wölfe immer wieder die Wege der Jäger und Sammler. Ein kleinerer Schlag Wölfe, den Atka als „Lagerwölfe“ bezeichnet, hält sich furchtlos in der Nähe der Siedlungsplätze auf und säubert die Umgebung der Menschen von Fleischresten. Aus einem opportunistischen Nebeneinander entwickeln sich erste Schritte einer dauerhaften Koexistenz und tiefgründigen Beziehung.
Natürlich sind Namen und Charaktere in der Erzählung frei erfunden, ebenso wie ihre religiöse und soziale Umwelt, haben uns doch die Menschen der damaligen Zeit keine schriftlichen Aufzeichnungen, wenn auch umso mehr Zeugnisse ihrer hochentwickelten materiellen Kultur und ihres Kunstsinns hinterlassen. Aus den zahlreichen Funden im Brudertal wie an anderen Ausgrabungsorten ergibt sich indes ein immer detaillierteres Bild darüber, wie sich das Alltagsleben der Menschen in der steinzeitlichen Epoche des Magdalénien abgespielt haben könnte, über die Ihr Artikel berichtet. Der Autor Anton Vogel hat die verschiedenen Schauplätze seines Romans bereist, um sich und seine Leserinnen um 14.000 Jahre zurückzuversetzen – in eine Zeit, als Oberschwaben und der Hegau noch von Tundra bedeckt waren und riesige Rentierherden als wichtigste fleischliche Nahrungsquelle der Jägerinnen und Jäger über das Land zogen.