Jürgen Schlicher, seines Zeichens Mitbegründer von Schule ohne Rassismus, bietet den Blue Eye-Black Eye-Workshop auch für Schüler/-innen ab 16 Jahren an. Schulen, die sich für das Gesamtangebot interessieren, wenden sich an das städtische Referat Kinder und Jugend, Rebecca Zabel, Pfarrstraße 11, Telefon 07161 650-462, E-Mail rzabel@goeppingen.de. Im Rahmen des Bundesprojektes „Demokratie leben! – Partnerschaften für Demokratie“ können Fördermittel für diese Workshops beantragt werden.
„Heute bin ich zum ersten richtig froh darüber, dass ich braune Augen habe – sonst habe ich die mit den blauen Augen immer beneidet„ sagt eine Teilnehmerin des Blaue Augen-Braune Augen-Workshops. Sie sitzt entspannt in einem netten Raum, wird freundlich und zuvorkommend behandelt, gut versorgt mit Kaffee und Gebäck. Und wo sind eigentlich die Blauäugigen, die vom Team um den Anti-Diskriminierungstrainer Jürgen Schlicher gleich am Eingang aussortiert wurden? Die Braunäugigen wissen das nicht. Um am eigenen Leib zu erfahren, wie es ist, diskriminiert zu werden, haben sich alle Workshopteilnehmer, die blaue Augen haben, in einen gar nicht netten Raum begeben, haben mehr oder weniger freiwillig Handy und Handtasche abgegeben und lassen sich jetzt von Jürgen Schlicher und Team so behandeln, als wären sie Menschen zweiter Klasse. Im Verlauf des Tages werden die Gruppen zusammengeführt und jeder Teilnehmer kann an sich selbst erleben, wie es ist, diskriminiert zu werden, und auch wie es ist, dabei zu sein, wenn andere diskriminiert werden. Es ist spannend zu beobachten, wer sich wehrt, wer sich für andere einsetzt. Und ein wenig traurig ist es auch, denn viele der gestandenen Teilnehmer dieses Fortbildungsseminars der ganz besonderen Art nehmen die Diskriminierung hin und die meisten „Braunäugigen“ setzen sich nicht für eine Gleichbehandlung der diskriminierten Minderheit ein.
PM
