Neues IHK Freizeitbarometer 2015 unterstreicht die Bedeutung der Freizeitbranche für Baden-Württemberg – Erreichbarkeit und Investitionen sind der Schlüssel zum Erfolg

Die Auswertung des IHK-Freizeitbarometers bringt in den Pfingstferien, dem Start in die Reise- und Urlaubssaison, positive Nachrichten aus der Tourismusbranche: Im vergangen Jahr waren Kurzurlaub und Ausflüge im eigenen Land besonders gefragt. Die Freizeiteinrichtungen in Baden-Württemberg konnten 2014 6 Prozent, in Zahlen 1,4 Millionen, mehr Besucher begrüßen als in der Vorsaison. „Insgesamt besuchten mehr als 28 Millionen Menschen die befragten Schlösser, Museen, Bäder oder Parks im Land“, zeigt sich Martin Keppler, Hauptgeschäftsführer der im Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) für den Bereich Tourismus federführenden IHK-Nordschwarzwald, zufrieden. Die Freizeiteinrichtungen der Umfrage sind Arbeitgeber für 11.400 Personen in Teil- oder Vollzeit. Allein die Hälfte der Beschäftigten ist in den Freizeiteinrichtungen im Schwarzwald tätig. 
Besonders die Tourismusregionen Schwäbische Alb (+13 Prozent) und Schwarzwald (+8 Prozent) profitierten vom Trend zum Urlaub im eigenen Land und dem Tagestourismus. Ein leichtes Plus von 1,6 Prozent gab es am Bodensee. Die Region Stuttgart verzeichnete ein Minus von 6 Prozent. Interessant ist der Besucherradius: Total kommt fast die Hälfte der Gäste aus einem Umkreis von bis zu 100 Kilometern. Überdurchschnittlich viele Gäste aus der Ferne haben die Freizeiteinrichtungen im Schwarzwald besucht. Für Wintersport, Parks sowie Burgen und Schlösser fahren sehr viele Besucher bis zu 300 Kilometer weit.

Nicht nur in den Grenzregionen sind Auslandsmärkte interessant, auch landesweit gibt es ein Bestreben, diese Märkte für sich zu erschließen. Im IHK-Barometer gab rund die Hälfte der Betriebe an, hierzu beispielsweise Kooperationen mit den jeweiligen Tourismusmarketingorganisationen zu pflegen. Besonders aktiv im Auslandsmarketing ist die Region Bodensee. Heiß umworben sind vor allem die Schweizer. Von 76 Prozent der Einrichtungen am Bodensee wird das Nachbarland umgarnt. Selbst für die Stuttgarter Kultur- und Freizeiteinrichtungen ist die Schweiz interessant. Fast die Hälfte lockt von dort Besucher an. Besonders die Kombination von Shopping- und Kultur kommt bei vielen Gästen im Ausland gut an. Für die Schwarzwälder ist das grenznahe Frankreich ein wichtiger Quellmarkt: 47 Prozent werben dort für ihr Angebot.

„Allgemein ist das Stimmungsbild in der Tourismus- und Freizeitbranche kurz vor der Sommersaison äußerst positiv.“, so Keppler. Nach ihren Erwartungen für das kommende Jahr gefragt, glaubt gut ein Drittel, dass 2015 ein noch besseres Ergebnis bringen wird. Lediglich drei Prozent erwarten eine negative Entwicklung. Überdurchschnittlich positiv blicken Unternehmen am Bodensee (38,1 Prozent) und im Schwarzwald (35,4 Prozent) in die Zukunft. Bemerkenswert ist, dass selbst die „Verlierer“ des Jahres 2014 in großer Zahl äußerst optimistisch sind. Vor allem diejenigen, welche Investitionen geplant haben, sind guter Dinge.

Gerade in der Freizeitbranche ist ein gutes Gespür für künftige Entwicklungen, Trends und rechtzeitige Investitionen essenziell. Der Sektor ist hier seit vielen Jahren Vorbild: Trotz knapper Kassen, vor allem im Kultursegment, werden immer wieder neue Produkte und Innovationen geplant und umgesetzt. In Zahlen plant 2015 landesweit ein Drittel höhere, 50 Prozent zumindest gleichbleibende Investitionen. Spitzenreiter sind die Tourismusregionen Schwarzwald (36 Prozent) und Bodensee (34 Prozent). „Innovationsmeister“ in den einzelnen Kategorien sind Freizeitparks, hier planen 77 Prozent höhere Ausgaben. Es folgen Bäder, Ausflugs- und Bergbahnen sowie Schifffahrtsbetriebe (je 50 Prozent).

Essenziell für den Erfolg von Freizeiteinrichtungen und Ausflugszielen sind Erreichbarkeit und eine gute Verkehrsanbindung. Zwar ist das Auto noch das bevorzugte Verkehrsmittel für den Familienausflug, doch gerade immer mehr Senioren und Familien nutzen öffentliche Angebote wie Bus und Bahn. Verbundkarten, Gästekarten oder das KONUS-System im Schwarzwald machen den ÖPNV doppelt attraktiv. Immerhin die Hälfte der Freizeiteinrichtungen im Land ist per Bahn erreichbar, im ländlichen Raum dominiert ein sehr gut funktionierendes Linien- und Freizeitbusnetz. Jedoch sind 6 Prozent der Einrichtungen im ländlichen Raum Baden-Württembergs per ÖPNV noch gar nicht erreichbar. Hier sind die Unternehmer oftmals selbst gefragt, um dieses Manko auszugleichen: Vom eigenen Shuttle-Service bis zur Abholung mobilitätseingeschränkter Gäste reicht das Angebot.

Die mittlerweile 12. Umfrage der Industrie- und Handelskammern (IHKs) ist ein fester Indikator in Baden-Württemberg zur Lageeinschätzung der Freizeitbranche. Kultur- und Freizeiteinrichtungen sind in neun Kategorien eingeteilt: Verkehrsträger, Museen, Burgen und Schlösser, Bäder, Parks, Landschaftsattraktionen, Veranstaltungen, Theater und Wintersport. Insgesamt liegen dem Bericht die Daten von rund 300 Freizeiteinrichtungen in Baden-Württemberg zugrunde, die über mehrere Jahre hinweg befragt wurden. So sind Vergleiche möglich.
Das IHK-Freizeitbarometer kann angefordert werden bei: IHK Nordschwarzwald, Federführung Tourismus, Elke Schönborn, Telefon 07441 86052-17 oder per E-Mail: schoenborn@pforzheim.ihk.de. Im Internet ist auf www.bw.ihk.de ein PDF zum Download hinterlegt.

PM

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