Über 200 Millionen Geräte mit Software aus Göppingen – Die Teamviewer GmbH erleichtert die Hilfe via IT und verbindet Menschen

Es war ein Riesendeal im vergangenen Jahr, als sogar das Wall Street Journal berichtete, dass ein Finanzinvestor aus Großbritannien in Göppingen eingekauft hatte und geschätzte 1,1 Milliarden US-Dollar liegengelassen hatte, um das IT-Unternehmen Teamviewer zu übernehmen.

Das Produkt, mit dem die Firma groß wurde, ist eine Software, mit der sich über das Internet auf einen anderen Rechner zugreifen lässt, um Probleme zu beheben. Der Unternehmensgründer Dr. Thilo Rossmanith hatte das Programm 2005 praktisch übers Wochenende geschrieben. Danach ging es mit dem kleinen Start-up aus der Region Stuttgart geradezu kometenhaft bergauf. 2009 wurde der Firmengründer dafür in der Kategorie „Startup“ beim Innovationspreis der deutschen Wirtschaft ausgezeichnet.

Führender Anbieter für Fernwartung

Teamviewer hat sich in kürzester Zeit zu einer der weltweit führenden Softwarelösungen im Bereich Desktop-Sharing entwickelt. Allein die Fernwartungs-Software ist weltweit in mehr als 30 Sprachen verfügbar. Ein Ende des Wachstums ist nicht abzusehen. Die Göppinger Teamviewer GmbH gehört zu den führenden Anbietern von Software für die Fernwartung sowie Online Meetings. Der Name von Teamviewer ist geradezu Programm. Man teilt den Bildschirm entweder mit demjenigen, der ein Softwareproblem beheben kann oder die Beteiligten treffen sich, um online an einem Ort zusammenzuarbeiten. Mit TeamViewer lässt sich innerhalb von Sekunden eine verschlüsselte Online-Sitzung über das Internet starten

Banken vertrauen auf Teamviewer

Der russische Ableger der Online-Bank Intesa, ebenso wie die Fiducia IT AG, der deutschlandweit größten IT-Dienstleister, der auch Volks- und Raiffeisenbanken betreut, nutzen die Technik von Teamviewer, um den Service und die Qualität zu verbessern. Call-Center-Mitarbeiter, die Online-Banking-Kunden der Intesa Bank bei Problemen helfen, sind mit der Fernzugriffssoftware deutlich erfolgreicher als bei der Unterstützung im normalen Telefongespräch. “Manchmal lässt sich einem Kunden nur schwer erklären, wie ein bestimmtes Problem behoben werden kann, da es einfach zu komplex ist. In diesem Fall kann sich der Bankmitarbeiter mit TeamViewer – schriftliche Genehmigung des Kunden vorausgesetzt – per Fernzugriff mit dem Computer des Kunden verbinden und das aufgetretene Problem diagnostizieren und mitunter sogar sofort beheben”, so Boris Golovatskykh, IT-Leiter bei der Intesa Bank.

Das ganze Feld der Datensicherung

Ein weiteres erfolgreiches Produkt der Teamviewer GmbH ist die Online-Backup-Lösung Airbackup. Mit der Anwendung lässt sich eine unbegrenzte Anzahl von Geräten sichern und wiederherstellen. Mit dem hybriden System werden die komprimierten Daten ständig, nicht nur lokal, sondern auch extern in einem deutschen Rechenzentrum gesichert. Im Bedarfsfall sind die verschlüsselten Daten schnell wiederhergestellt. Ein weiteres Geschäftsfeld ist das Monitoring, das Teamviewer für die IT-Administration anbietet. Ohne Installation von Software lassen sich Webseiten, die gesamte Infrastruktur dahinter, aber auch Applikationen, Server und Netzwerke überwachen, damit bei Bedarf gleich eingegriffen werden kann.

Verwaltung von mobilen Geräten

Weil die Zahl der Smartphones und Tablets in Unternehmen rasant wächst, müssen diese Geräte effizient verwaltet und unterstützt werden. Hierbei hilft die QuickSupport App. Mit diesem Werkzeug steht IT-Supportern ein plattformübergreifendes Tool zur Verfügung. Alle wichtigen Hersteller von mobilen Geräten hat das Göppinger Unternehmen im Programm. QuickSupport gewährt Zugang zu den Systeminformationen und erlaubt die Übertragung von Dateien. Techniker sehen hierbei genau das, was auch der Smartphone-Nutzer sieht und können das mobile Gerät vom Computer aus steuern, als hielten sie es selbst in der Hand. Viele Probleme lassen sich dadurch bereits beim Erstkontakt lösen. Die Nutzer sind zufrieden und der IT-Support verzeichnet geringere Gesamtkosten.

Kostenlose Nutzung als Strategie

Begehrt ist Teamviewer auch bei privaten Anwendern. Für sie ist die Fernwartungssoftware seit Anbeginn kostenlos und lässt sich einfach aus dem Internet herunterladen. Als Teamviewer noch Neuling am Markt war, nutzte das Unternehmen die Gratis-Strategie, um potenzielle Kunden auf sich aufmerksam zu machen. Der Erfolg gab der Firma Recht. Kaum ein Softwareprodukt hat sich in den letzten Jahren derart rasend in der ganzen Welt verbreitet wie Teamviewer – und ein Ende der Erfolgsstory ist noch lange nicht in Sicht. Deshalb sucht das Unternehmen auch ständig neue Mitarbeiter in allen Geschäftsbereichen. Der Erfinder von Teamviewer Thilo Rossmanith schippert mit seinem Geld übrigens nicht auf einer Großjacht über die Weltmeere, sondern hat in Göppingen einfach ein neues Unternehmen gegründet, das IT-Lösungen für das Dokumentenmanagement entwickelt. (asm)

TeamViewer GmbH

Sitz: Göppingen

Gründung: 2005

Mitarbeiter: 150

PM

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