Bilanz 2017: Alb-Fils-Kliniken im Aufwärtstrend

Der Aufwärtstrend der ALB FILS KLINIKEN hält auch in 2017 weiter an. Die Betriebsleistung der Kliniken-GmbH hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr deutlich erhöht. Das Jahresergebnis beläuft sich auf -1,2 Millionen Euro und hat sich somit um mehr als die Hälfte verbessert (Vorjahr -2,6 Millionen Euro).

Die ALB FILS KLINIKEN sind auf dem Weg zur wirtschaftlichen Gesundung einen großen Schritt vorangekommen. Der Umsatzerlös ist gegenüber dem Vorjahr um 6,1 Millionen Euro auf 177,7 Millionen Euro gestiegen, dies entspricht einer Steigerung von 3,5 Prozent. Damit ist es der Kliniken-GmbH im Geschäftsjahr 2017 trotz unterschiedlicher Herausforderungen gelungen, das Jahresergebnis auf -1,2 Millionen Euro zu verbessern (Vorjahr: -2,6 Millionen Euro) und damit das gesteckte wirtschaftliche Ziele sogar zu übertreffen (Planwert: -1,5 Millionen Euro).

Entgegen der bisherigen Entwicklung wurde der Landesbasisfallwert für Baden-Württemberg für das Geschäftsjahr 2017 deutlich angehoben. Der Landesbasisfallwert lag bei einem Wert von 3.350 Euro (2016: 3.272 Euro). Dies entspricht einer prozentualen Steigerung von rund 2,4 Prozent. Mit den daraus resultierenden Mehrerlösen war es möglich, die im Gegenzug anfallenden tarifbedingten Mehrbelastungen im Bereich der Personalkosten weitestgehend auszugleichen. Dies war in den vergangenen Jahren nicht immer so. Trotz dieses Effektes haben sich die Rahmenbedingungen für die Kliniken in Baden-Württemberg nicht entscheidend verbessert. „Insbesondere der sich verstärkende Fachkräftemangel im Bereich des Pflegepersonals erfordert es immer wieder, teures Leasingpersonal in Anspruch zu nehmen – mit entsprechenden finanziellen Belastungen, welche anderweitig kompensiert werden müssen “, erklärt Wolfgang Schmid, Kaufmännischer Geschäftsführer der ALB FILS KLINIKEN.

Im Jahr 2017 wurden 36.410 Patienten behandelt, das war ein Zuwachs von rund 2.000 Patienten gegenüber dem Jahr 2016. Das entspricht einer Steigerung der Patientenzahl um 5,3 Prozent. Mehrkosten von 600.000 Euro für verstärkte Hygiene-Maßnahmen wie Eingangsscreening, intensivierte Reinigungsmaßnahmen und bauliche Sanierungen wurden im Geschäftsjahr 2017 ebenfalls gestemmt. Dieser intensivierte Hygiene-Aufwand wird allerdings auch das Jahresergebnis 2018 deutlich beeinflussen.

„Unsere ALB FILS KLINIKEN haben große Herausforderungen zu bewältigen. Umso bemerkenswerter ist deren Entwicklung. Mit dem sehr guten Jahresergebnis belegt die Kliniken-GmbH den erfolgreichen Kurs der wirtschaftlichen und nachhaltigen Konsolidierung“, lobt Landrat Edgar Wolff, Aufsichtsratsvorsitzender der ALB FILS KLINIKEN, die Arbeit der Geschäftsführung und der Klinikmitarbeiter. Um die ALB FILS KLINIKEN dauerhaft auf eine solide Basis zu stellen, seien jedoch weitere Anstrengungen nötig, so Wolff.

Darum entwickelt auch Dr. Ingo Hüttner, Medizinischer Geschäftsführer seit 2017, die im Jahr 2015 erarbeitete Medizinstrategie stetig weiter. Diese ist an den Stärken der jeweiligen Standorte und Fachabteilungen ausgerichtet. Im Bereich der Plastisch-Ästhetischen Chirurgie wurde seit Anfang 2017 mit dem langjährig erfahrenen Facharzt Dr. Christian Kreutzer eine Lücke im Landkreis geschlossen. Die Klinik für Kardiologie erweiterte ihr Leistungsspektrum bei Herzrhythmusstörungen und setzt mit dem leitenden Oberarzt Dr. Hans-Jörg Weig einen weiteren besonderen Schwerpunkt: Die elektrophysiologische Untersuchung, kurz EPU. Mit der Umsetzung des standortübergreifenden Medizinkonzepts geht auch eine kontinuierliche Weiterentwicklung des orthopädisch-unfallchirurgischen Leistungsspektrums einher. So wurde im Herbst 2017 der Schwerpunkt Endoprothetik ausgebaut. Dr. Ferdinand Gasser hat seine Tätigkeit für die Kliniken aufgenommen und leitet gemeinsam mit seinem Geislinger Kollegen Thomas Meißen die Sektion Endoprothetik. Beide Standorte werden auch aufgrund des steigenden Notfallaufkommens die akute Versorgung mit ihren großen, zentralen interdisziplinären Notfallambulanzen sicherstellen.

Weitere Kennzahlen aus dem Geschäftsjahr 2017: Die Zahl der ambulanten Patientenfälle an beiden Klinikstandorten ist nochmals gestiegen. 2017 waren es 113.906 Fälle (Vorjahr: 111.017). Mit 1.687 Geburten gab es einen neuen Höchststand, eine Steigerung um rund 30 Geburten gegenüber dem Vorjahr (1.658). Trotz des Konsolidierungskurses blieb die Personalstärke mit 1.671 besetzten Vollzeitstellen sehr stabil (Vorjahr: 1.673). Das sind über 2.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das Investitionsvolumen der Kliniken-GmbH lag bei 30,5 Millionen Euro und damit bei rund 20 Millionen mehr als im Vorjahr (2016: 10,4 Millionen Euro). Dieses Volumen wurde unter anderem für das Neubauprojekt Klinik am Eichert inklusive Parkhaus, Kita und Personalwohnheim in Höhe von 25,3 Millionen Euro und der Elektrophysiologie mit 1,3 Millionen Euro eingesetzt.

„Medizin verändert sich fortlaufend. Auch das Patientengut und die Krankheitsbilder. Viele Herausforderungen, auf die wir uns als Klinik einstellen. Das zeigen auch die Weiterentwicklung unseres medizinischen Konzepts, telemedizinische Möglichkeiten, das Vorantreiben der Digitalisierung oder die Etablierung eines Zentralen Belegungsmanagements“, erklärt Wolfgang Schmid. „Wir können guten Gewissens sagen, dass wir ein ordentliches Stück besser geworden sind – als Arbeitgeber für unsere Mitarbeiter und als Dienstleister für unsere Patienten“, fasst Dr. Ingo Hüttner zusammen.

Trotz des erfolgreichen Jahres 2017, wird das Jahr 2018 durch eine Ergebnisdelle unter anderem aufgrund eines merklichen Patientenrückganges im ersten Halbjahr geprägt sein. Dieser ist unter anderem mit einer aufgetretenen Häufung an Vancomycin-resistenter Enterokokken (VRE) zu begründen. Dieser Keim ist in der Regel nicht krankmachend, hat jedoch in der Bevölkerung zur Verunsicherung geführt. Noch in diesem Jahr soll entschieden werden, mit welcher Fördersumme sich das Land an den Neubaukosten für das neue Klinikgebäude beteiligt. Die Entwurfsplanung des Neubaus zeigt: Die neue Klinik erfüllt nicht nur bestens die aktuellen Anforderungen, sondern weist auch aufgrund ihrer Skelettbauweise und ihres Konzeptes die Flexibilität für künftige Anpassungen auf. Auf der Grundlage der Entwurfsplanung wurde bis zum Sommer 2017 aus der bisherigen Kostenschätzung eine exaktere Kostenberechnung erstellt. Die wesentlich höhere Detailtiefe der Planung führte lediglich zu einer Erhöhung der Kosten um 1,3 Prozent. Alles in allem werden rund 367 Millionen Euro am Eichert investiert.

 

Zu den ALB FILS KLINIKEN

Die ALB FILS KLINIKEN GmbH ist eine Klinikgesellschaft mit zwei Akutkliniken: der Klinik am Eichert in Göppingen (Zentralversorgung) sowie der Helfenstein Klinik in Geislingen (Regelversorgung). Alleingesellschafter der am 1.1.2007 gegründeten Gesellschaft ist der Landkreis Göppingen. Die Planbettenzahl der ALB FILS KLINIKEN GmbH blieb im Jahr 2017 unverändert bei 775 Betten. Die ALB FILS KLINIKEN GmbH ist Alleingesellschafter der im August 2012 gegründeten ALB FILS KLINIKEN SERVICE GmbH. Zudem hält die Gesellschaft 50 Prozent der Anteile an den Gesundheitszentren des Landkreises Göppingen GmbH; die weiteren 50 Prozent hält die Kreisbaugesellschaft Filstal mbH.

 

Die Kennzahlen 2014 bis 2017 im Überblick

 

ALB FILS KLINIKEN GmbH 2017 2016 2015 2014
         
Ertragslage

 

       
Umsatzerlöse                                                  in Mio. Euro 177,7 171,6 163,5 152,6
Personalaufwand                                           in Mio. Euro 120,9 119,5 115,5 115,1
Materialaufwand inkl. bezogener

Leistungen (u.a. Wäscher)                     in Mio. Euro

48,3 42,7 39,4 38,4
         
Bilanz        
Bilanzsumme                                          in Mio. Euro 185,6 153,7 157,3 155,2
Eigenkapital                                             in Mio. Euro 50,5 51,2 53,1 53,2
Investitionen                                           in Mio. Euro 30,5 10,4 8,5 7,2
Bilanzergebnis                                        in Mio. Euro -1,2 -2,6 -2,8 -3,7
         
Weitere Kennzahlen        
Anzahl Mitarbeiter (Stand 31.12. des jeweiligen Jahres) 2.121* 2.330 2.327 2.296
Anzahl stationäre Behandlungsfälle 36.410 34.567 35.686 34.824
Anzahl Planbetten 775 775 775 775
Anzahl Geburten 1.687 1.658 1.521 1.480

 

*Anmerkung: Bei der Mitarbeiteranzahl 2017 werden Mitarbeiter mit unbezahlten Fehlzeiten nicht berücksichtigt. Dies ist eine Veränderung gegenüber 2016. Mitarbeiter mit unbezahlten Fehlzeiten sind u.a. Mitarbeiter in Mutterschutz, in Elternzeit, mit Beschäftigungsverbot und Langzeitkranke. Werden diese miteinbezogen, sind es 2.248 Mitarbeiter Stand 31.12.2017.

 

PM ALB FILS KLINIKEN GmbH

 

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