Verbraucherpreise im April 2015 weiter auf moderatem Kurs – Teuerungsrate steigt im Südwesten geringfügig um 0,3 Prozent

Nach Angaben des Statistischen Landesamtes erhöhte sich im April 2015 der Verbraucherpreisindex nach vorläufigem Stand in Baden‑Württemberg gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,3 Prozent. Damit bewegt sich die Teuerungsrate im Südwesten weiterhin auf einem moderaten Kurs. Gegenüber dem Vormonat März 2015 gaben die Preise geringfügig nach (minus 0,1 Prozent).

Beim Heizöl- und Kraftstoffpreis blieb der rückläufige Trend weiterhin bestehen. Gegenüber April 2014 sank der Preis für Heizöl wiederum deutlich um 19,2 Prozent, bei Kraftstoffen gaben die Preise um 7,1 Prozent nach. Ohne Berücksichtigung dieser Mineralölerzeugnisse läge die Teuerungsrate im Südwesten mit 0,9 Prozent deutlich höher. Bei den Kraftstoffen sank dabei der Dieselpreis stärker (minus 9,5 Prozent) als der Preis für Superbenzin (minus 6,1 Prozent). Noch ausgeprägter war der Rückgang für Autogas (minus 14,2 Prozent). Bei anderen Energiearten war die Preisentwicklung uneinheitlich: Merklich zugelegt hat der Preis für Brennholz bzw. Holzpellets (1,9 Prozent), moderat war der Anstieg bei Fernwärme (0,4 Prozent) und beim Strom (0,1 Prozent). Unverändert dagegen blieb der Gaspreis.

Gegenüber Vorjahresmonat vernehmbar zugelegt haben im April die Nahrungsmittelpreise (0,8 Prozent), nachdem im Monat zuvor hier die Preisentwicklung noch rückläufig war. Spürbar teurer wurden insbesondere Gemüse (8,3 Prozent) sowie Zucker und Süßwaren (4,5 Prozent). Dagegen wurden insbesondere Speisefette und ‑öle (minus 2,3 Prozent) und Molkereiprodukte (einschließlich Eier) mit minus 1,8 Prozent merklich günstiger. Bei den alkoholfreien Getränken hielt der ausgeprägte Preisanstieg bei Bohnenkaffee auch im April an (17,3 Prozent im Vergleich zu April 2014). Seit 10 Monaten legen hier die Preise deutlich zu. Ein Grund sind starke Ernteeinbußen in den Haupterzeugerländern im vergangenen Jahr. Günstiger wurde dagegen im April unter anderem Apfelsaft (minus 10,6 Prozent). Hier sorgte die gute heimische Ernte im vergangenen Jahr für ein entsprechend größeres Angebot. Bei den Ausgaben rund um das Wohnen (Nettokaltmiete und Mietnebenkosten) stiegen die Preise um 1,5 Prozent an. Die Preise für Dienstleistungen insgesamt (ohne Nettokaltmieten) legten um 0,8 Prozent zu. Zugelegt haben dabei unter anderem Taxifahrten (5,0 Prozent) und Gaststättendienstleistungen (2,6 Prozent). Nach wie vor hält der Preisverfall für Telefongeräte (minus 6,9 Prozent) und Unterhaltungselektronik (minus 6,4 Prozent) weiter an. Auch elektrische Kleingeräte für den Haushalt wurden billiger (minus 6,5 Prozent).

Gegenüber dem Vormonat März verteuerten sich Kraftstoffe um 1,7 Prozent. Insbesondere der Preis für Superbenzin legte zu (2,6 Prozent), während der Dieselpreis etwas nachgab (minus 0,5 Prozent). Der Heizölpreis stieg um 0,6 Prozent. Angezogen haben die Preise für Nahrungsmittel (1,1 Prozent), insbesondere Obst (4,6 Prozent) und Gemüse (4,1 Prozent) wurden teurer. Verbilligt haben sich Kulturdienstleistungen (minus 1,0 Prozent), es hat sich hier auch die Reduzierung des Rundfunkbeitrags ausgewirkt. Teurer wurden dagegen Sport-, Freizeit- und Erholungsdienstleistungen (2,4 Prozent).

 

Ausgewählte Verbraucherpreisindizes für Baden-Württemberg im April 2015
Bezeichnung Veränderung April 2015 gegenüber
April 2014 März 2015
Prozent
Gesamtindex +0,3 −0,1
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke 0,8 +0,9
Gliederung nach Waren und Leistungen
Strom, Gas u.a. Brennstoffe (Haushaltsenergie) −3,9 −0,1
Heizöl −19,2 +0,6
Kraftstoffe −7,1 +1,7
Nettokaltmiete +1,3 +0,1
Wohnungsnebenkosten +1,9 +0,1

© Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Stuttgart, 2015

 

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