Baden-württembergische Betriebe weiterhin in Hochstimmung

Brexit, internationale Konflikte und Fachkräftemangel bremsen die Euphorie

Die Zufriedenheit der baden-württembergischen Wirtschaft mit der Entwicklung ihrer Geschäfte hat sich auf Rekordhoch weiter verbessert: Die Auslastung ist gestiegen, die Umsatz- und Ertragsentwicklung sind gut, die Stimmung ist bestens. Die meisten Unternehmen bewerten ihre Lage in diesem Herbst auf hohem Niveau nochmals etwas positiver als im Frühsommer und blicken auch optimistisch nach vorne. Das zeigt die aktuelle Konjunkturumfrage des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammer-tags (BWIHK), an der mehr als 3.900 Unternehmen aus allen Branchen, Größenklassen und Landesteilen teilgenommen haben.

„Die starke Binnennachfrage und die insgesamt gute Lage der Weltwirtschaft geben der Südwestwirtschaft nachhaltig Schwung“, sagt Andreas Richter, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Region Stuttgart, der für Fragen zu Konjunktur und Beschäftigung im BWIHK federführenden Kammer. „Für leichte Verunsicherung sorgen aber der nahende Brexit, internationale Konflikte im Nahen Osten und der Ukraine oder die angespannte Lage zwischen den USA und Nordkorea. Auch leiden die Betriebe unter dem Fachkräftemangel – viele möchten ihre Belegschaft vergrößern, suchen aber vergeblich nach qualifiziertem Personal“, so Richter weiter.

Blick in die Branchen:

Dank der guten Absatzperspektiven im In- und Ausland sind die meisten Industriebetriebe weiterhin zufrieden mit ihrer Lage und blicken zuversichtlich auf die kommenden zwölf Monate. Von der guten Konjunktur profitieren insbesondere Chemie-, Gummi- und Kunststoffindustrie, der Werkzeugmaschinenbau und Hersteller elektrischer Ausrüstungen. Der positive Trend in der Baubranche hält unvermindert an: Fast drei Viertel der Betriebe bewerten ihre Lage derzeit als gut – mehr als je zuvor. Der Fachkräftemangel behindert jedoch die weitere Expansion. Die Lage der Händler hat sich im Vergleich zum Frühsommer auf hohem Niveau leicht eingetrübt. Eine etwas geringere Nachfrage im Großhandel beziehungsweise eine gestiegene Kaufzurückhaltung im Einzelhandel lässt die Händler mit etwas weniger Zuversicht als zuvor auf das kommende Jahr blicken. Die Dienstleistungsbranche hingegen sieht angesichts steigender Umsätze und Auftragsvolumina ihre Lage im Allzeithoch. Besonders gut laufen die Geschäfte der ITK- und Beratungsdienste, der Immobilienwirtschaft sowie von Zeitarbeitsfirmen. Die Dienstleister treibt jedoch auch der Fachkräftemangel um. Das Gastgewerbe blickt etwas verhaltener als zuvor nach vorne. Angesichts gestiegener Umsätze und verbesserter Auslastung bewerten die Hoteliers ihre aktuelle Lage jedoch noch besser als im Frühsommer, die Zufriedenheit der Gastronomen hat dagegen spürbar abgenommen.

Den Konjunkturbericht Baden-Württemberg finden Sie natürlich online unter www.bw.ihk.de/veroeffentlichungen/konjunkturberichte/baden-wuerttemberg sowie www.stuttgart.ihk.de, Nr. 5265
PM

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