Die Energie aus der Tonne – Bioabfall als Klimaschützer

+++ Fachverband Biogas beteiligt sich an „Aktion Biotonne Deutschland“ +++ Bioabfälle größte Fraktion im Haushaltsmüll +++ Je reiner die Sammlung desto mehr Energie und desto besser der Kompost +++

„Die Energiewende fängt in der Biotonne an“. Diese und ähnliche Slogans sind ab heute für zwei Monate in über 2.000 Rewe-Märkten in ganz Deutschland zu lesen. Über Infostände, Plakate und Flyer wirbt die „Aktion Biotonne Deutschland“ bundesweit für eine saubere und konsequente Mülltrennung – mit dem Fokus auf Bioabfälle.

Auch der Fachverband Biogas beteiligt sich an der Kampagne, die vom Bundesumweltministerium, den Landesumweltministerien, dem Nabu, verschiedenen Abfallverbänden, der Handelskette Rewe sowie Städten, Gemeinden und Landkreisen unterstützt wird. „Bioabfall ist ein wichtiger Rohstoff“, erklärt der Geschäftsführer des Fachverbandes Biogas, Dr. Stefan Rauh. „Er enthält sehr viel Energie, die in Biogasanlagen zu Strom und Wärme oder Kraftstoff umgewandelt wird.“ Und nach der Vergärung entsteht ein hochwertiger Kompost, der in den Kartoffelbeeten im Garten oder in den Blumenkästen auf dem Balkon eingesetzt werden kann. „Wer trennt, schont das Klima“, betont Rauh.

In Deutschland gibt es rund 400 Abfallvergärungsanlagen mit einer Gesamtleistung von etwa 270 Megawatt. Daraus ließen sich rund 2,2 Millionen Megawattstunden Strom erzeugen – genug, um 600.000 Haushalte mit Strom zu versorgen. Mit der Vergärung von Bioabfällen nahm die Entwicklung der energetischen Biogasnutzung Anfang des 21. Jahrhunderts seinen Lauf. Mittlerweile erzeugen über 9.000 Biogasanlagen aus völlig verschiedenen biogenen Materialien flexiblen und speicherbaren Strom für über 8 Millionen Haushalte.

Beim Müllaufkommen in den eigenen vier Wänden machen Bioabfälle die größte Fraktion aus. Knapp neun Millionen Tonnen an Küchen- und Gartenabfällen fallen Jahr für Jahr in den Privathaushalten an. Davon wird nur knapp die Hälfte in Biogasanlagen vergoren. Viele Bürger wissen gar nicht, dass neben Teebeuteln und Bananenschalen auch die Reste vom Nudelauflauf oder Fischgräten über die Biotonne verwertet werden können. Fast die Hälfte der Restmülltonne ist mit organischen Abfällen gefüllt. „Ökologisch und wirtschaftlich betrachtet ist das extrem schade und eine Vergeudung von energiereichen Wertstoffen“, bedauert Rauh.

Auf der anderen Seite landen neben Küchenabfällen viele nicht abbaubare Materialien wie Plastiktüten oder Dosen in der Biotonne. Besonders problematisch daran ist, dass Plastik, Glas, Dosen und andere Fremdstoffe nur mit großem Aufwand und hohen Kosten in der Kompost- und Biogasanlage aussortiert werden können. Gelingt das Aussieben nicht, ist der Wertstoff Bioabfall ruiniert.

Mit der Aktion Biotonne Deutschland soll das Bewusstsein der Verbraucher für den hohen ökologischen Wert von Bioabfall geschärft werden. Eine Steigerung und qualitative Verbesserung des Bioabfalls schützt unsere Umwelt und unser Klima.

Parallel zu den Infoständen in den Rewe-Märkten finden in den kommenden zwei Monaten zahlreiche Informationsveranstaltungen statt. Auch der Fachverband Biogas wird in verschiedenen Rewe-Märkten Presseveranstaltungen organisieren

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