Amtsübergabe an IHK-Präsidentin Marjoke Breuning – Besonderer Dank an Vorgänger Georg Fichtner

Mit einer Diskussion über die anstehenden Herausforderungen der Unternehmen in der Region begeht die Industrie- und Handelskammer (IHK) Region Stuttgart in der Stuttgarter Jägerstraße 30 heute den Amtswechsel an der Spitze der IHK. Georg Fichtner übergibt als scheidender Präsident den Stab an  Marjoke Breuning, die am 7. März von der Vollversammlung als Geschäftsführende Gesellschafterin der Maute-Benger GmbH in Stuttgart zur neuen IHK-Präsidentin gewählt worden war.  Vor hochrangigen Vertretern von Wirtschaft, Verbänden, Verwaltung und Politik tauschten sich Frau Breuning und Herr Fichtner gemeinsam mit Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut MdL, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau des Landes Baden-Württemberg, über die Veränderungen in den Geschäftsmodellen vieler Unternehmen und über die darauf ausgerichteten Strategien des Wirtschaftsministeriums und der Landesregierung aus.

In seinem Grußwort würdigte Fichtner die Entscheidung der Vollversammlung für eine Präsidentin aus den Reihen des Handels und der traditionsreichen Familienunternehmen als klug und zukunftsweisend. Dies sei auch ein Signal, das künftig mehr Frauen zur Übernahme eines Ehrenamtes bei der IHK motivieren könnte. Mit Bezug auf die 162-jährie Geschichte der IHK Region Stuttgart verwies Fichtner auf kommende Herausforderungen: „Wer so lange besteht, besteht nur dann fort, wenn man sich immer wieder neu erfindet, wandlungsfähig ist und im positiven Sinne der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung folgt – möglichst nicht hinterherläuft sondern mit an der Spitze steht.“ Für die IHK sei es ein großer Vorteil, dass keine andere Organisation einen so direkten und breiten Zugang zu den Betrieben vieler Branchen habe und niemand anderer die Herausforderungen, Erfordernisse und Wünsche der Unternehmen so gut kenne. Dabei komme es vor allem auf die Pflege des Netzwerkes zwischen Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Politik an, aber auch auf den Austausch zwischen den Unternehmen. Daher sei es auch künftig bedeutsam, dass die Vertreter großer, mittlerer und kleiner Unternehmen gemeinsam in der Vollversammlung sitzen und an einem Strang ziehen. Fichtner: „Die Stärke unserer IHK basiert auf diesem Zusammenhalt und ich wünsche der IHK, dass dies so bleibt.“ Bei Führung und Neuausrichtung der IHK wünscht Fichtner der neuen Präsidentin nicht nur Erfolg, er sagt auch seine Unterstützung zu.

Auch Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut betont die Bedeutung von Kooperation und Miteinander von Wirtschaft und Politik für Baden-Württemberg und seine Kernregion. Nur so könnten sich gemeinsame Ziele verwirklichen lassen um Region und Land voranzubringen: „Die IHK Region Stuttgart gehört zu den größten Industrie- und Handelskammern in Deutschland und ist für die Landesregierung ein wichtiger Partner und zentraler Ansprechpartner. Ich baue persönlich und als Wirtschaftsministerin des Landes auf ihren Rat und ihre Anregungen. Ich verstehe uns alle, die wir für das Wohl der Wirtschaft und der Gesellschaft unseres Landes arbeiten, als Team.“

Die neue Präsidentin, Marjoke Breuning, stellte unter anderem die Themen Digitalisierung, Fachkräftesicherung und Lebensqualität in der Metropolregion in den Fokus  ihrer Ausführungen. Digitalisierung sei die Herausforderung der nächsten zehn Jahre schlechthin. Die IHK müsse zu neuen digitalen Geschäftsmodellen, innovativen Produktionsmethoden und Produkten, wie zum Beispiel E-Fahrzeugen, Plattformen für Information und Erfahrungsaustausch bieten, beraten und Maßnahmen entwickeln. Angesichts des weiter zunehmenden  Fachkräftemangels mahnte die IHK-Präsidentin nicht nur mehr bezahlbaren Wohnraum im Ballungsraum Stuttgart an. Auch sei Weiterbildung ein ganz zentrales Thema für die Betriebe in den kommenden Jahren. Es sei zwar zu erwarten, dass es zu Rationalisierung durch Digitalisierung und Veränderung von Produktionsteilen durch E-Mobilität komme. Gleichzeitig habe diese Entwicklung einen höheren Personalbedarf in IT- und Serviceberufen zur Folge. „Die digitale Transformation ist nicht nur eine technologische Herausforderung, sie ist vor allem auch eine kulturelle Aufgabe“, so Breuning. Sie wolle sich in ihrer Amtszeit deshalb auch weiter für duale Ausbildung und Weiterbildung stark machen. Ein persönliches Anliegen sei ihr, sich für bessere Luft in Stuttgart einzusetzen. Gleich mit Beginn ihrer Amtszeit habe sie sich in die Debatte über Ursachen von Feinstaub und Emissionen sowie Möglichkeiten der Reduzierung eingebracht. „Ich halte es für denkbar, dass sich Stadt, Land, Handel und Industrie das gemeinsame Ziel setzen, dass Stuttgart bis ins Jahr 2030 unter den deutschen Großstädten trotz Kessellage die beste Luftqualität, das umweltfreundlichste und modernste Transportsystem, eine hohe Aufenthaltsqualität und attraktivste Einkaufserlebnisse bietet. Wir müssen uns dazu auf den Weg machen“, sagte Breuning.

Die IHK-Präsidentin dankte auch im Namen vieler Mitglieder der Vollversammlung und Ausschüsse Georg Fichtner persönlich für die geleistete Arbeit als IHK-Präsident und als Mitglied des Präsidiums. Er habe die IHK eine lange Wegstrecke begleitet und insbesondere in den letzten Jahren als Präsident in manchen herausfordernden Situationen einen kühlen Kopf bewahrt. Breuning sei dankbar, dass sie ein sehr gut funktionierendes Haus übergeben bekomme und dass die Finanzen stimmten.

PM

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