Fahrgastbeirat Baden-Württemberg regt weitere Optimierungen im Schienennahverkehr an und fordert mehr Tranzparenz über die Pünktlichkeit der Züge

Landestarif, Regiobuslinien, Zukunft des Kursbuches und Bahnsteighöhen im Zentrum der jüngsten Sitzung

Der Fahrgastbeirat Baden-Württemberg hat sich auf seiner letzten Sitzung mit der Pünktlichkeit der Nahverkehrszüge in Baden-Württemberg, den Regiobuslinien, dem Bahnsteighöhenkonzept, dem Kursbuch und zukünftigen Fahrplankonzepten für die Gäubahn beschäftigt.

Im Ergebnis der Diskussion fordert der FGB-BW, dass die Pünktlichkeitswerte von der NVBW zeitnah monatlich veröffentlicht werden und ebenso die Ergebnisse für die 26 Meßstationen sowie der dort bestehende Anschluss-Erreichungsgrad.

Hinsichtlich der Einführung des Landestarifes bekräftigt der FGB-BW seine Forderung nach einer attraktiven, fahrgastfreundlichen Ausgestaltung des neuen Tarifangebots, um die Einführung zu einem Erfolg werden zu lassen.

Der Fahrgastbeirat begrüßt die Einführung von fünf neuen Regiobuslinien. Aus Sicht des FGB-BW sollten die jeweiligen Verkehrsunternehmen kurzfristig bis zur Inbetriebnahme im Dezember sicherstellen, dass auch Schienenfahrausweise und damit auch die gesamte Bahncard-Familie auf allen Regiobuslinien uneingeschränkt anerkannt werden. Bei der Sitzung wurde festgestellt, dass für die Strecken Breisach – Bad Krozingen und Sigmaringen – Überlingen diesbezüglich Handlungsbedarf bestehe, während dies bei den anderen drei Linien schon geregelt sei. Außerdem sieht der FGB-BW die Notwendigkeit, dass die Aufgabenträger hinsichtlich der Radmitnahme bei den Regiobuslinien ausreichende Vorkehrungen treffen. Gerade die Linie an den Bodensee weise hier ein besonderes Potential auf.

Vorgestellt wurde dem FGB-BW auch die Landeskonzeption für die Bahnsteighöhen. Aus Sicht des Fahrgastbeirates sei die einheitliche Höhe von 55cm für die Bahnhöfe im Süden Baden-Württembergs eine gute Lösung. In der Metropolregion Stuttgart gäbe es aber mit 96 cm für die S-Bahn, 76 cm oder 55cm für die Regionalzüge ein großes Durcheinander, für das noch kein überzeugendes Zielkonzept gefunden sei. Ein Schlüssel für die Lösung sei dabei die S-Bahn-Stuttgart, die durch die Sonderhöhe von 96 cm einheitliche Lösungen derzeit verhindere.

Die Forderung des Rechnungshofes, das Kursbuch abzuschaffen, wird vom FGB-BW entschieden abgelehnt. Als Übersicht über das Gesamtangebot im Schienenverkehr ist es aus Sicht des FGB-BW weiter unverzichtbar. Durch die Vorschläge des FGB-BW konnten in den letzten Jahren die Kosten für das Kursbuch halbiert werden. Deshalb fordert der FGB-BW die Beibehaltung des Kursbuchs. Eine angedachte signifikante Preiserhöhung wird vom FGB-BW mit Blick auf den heute schon deutlich günstigeren Preis für das Kursbuch Bayern abgelehnt.

Bei dem ab dem Fahrplanwechsel im Dezember gültigen Fahrplan auf der Gäubahn gäbe es zwar bessere Anschlüsse in Stuttgart, dafür verlängerten sich aber in Richtung Villingen-Schwenningen und Konstanz die Fahrzeiten. Aus Sicht der NVBW wäre es aufgrund der hohen Zugdichte zwischen Singen und Konstanz gegenüber anderen Regionen nicht gerechtfertigt, durch zusätzliche Züge wieder bessere Anschlüsse herzustellen.

 

Info: Der Fahrgastbeirat für den vom Land Baden-Württemberg bestellten Schienenpersonennahverkehr (SPNV) vertritt die Interessen der SPNV-Nutzer. Er ist ein beratendes Gremium und stellt das Bindeglied zwischen den Fahrgästen und dem Land Baden-Württemberg als Aufgabenträger für den SPNV dar. Er ist unabhängig und kein Organ des Landes oder der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg mbH (NVBW).

PM

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