Abfallvergärung

+++ Vergärung von Bioabfällen eine zukunftsträchtige Option für die Biogasbranche +++ Betreiber informieren sich über Chancen und Herausforderungen +++

Im Rahmen des Abfallvergärungstages am 12. und 13.10.2015 in Marburg machte der Präsident des Fachverband Biogas e.V., Horst Seide, den Abfallvergärern Mut: „Die Ideen des bevorstehenden EEG 2016 liefern Ihnen Optionen zum ‚Weiterexistieren‘“, versicherte Seide und betonte: „Ausschreibungen müssen wir hier als Chance betrachten.“

Manuela Beyer von der EWE Biogas GmbH & Co. KG und Biogasunion e.V. berichtete über firmeninterne Studien, bei denen sich große Schwankungen bei der Gasausbeute in Abhängigkeit der Animpfkulturen aus verschiedenen Biogasanlagen zeigten. Untersucht wurden die Substrate Mais, Glycerin, Hefe und Flotat aus der Schweinehaltung. Hans-Werner Schneichel vom Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung Koblenz gab einen Überblick über die rechtlichen Rahmenbedingungen beim Einsatz und der Lagerung von Gärprodukten. Er ging auch auf die bevorstehende Düngeverordnung und die AwSV ein. Beide Verordnungen sollen 2016 in Kraft treten und stellen Betreiber von Biogasanlagen vor eine große Herausforderung. Der Referatsleiter für Qualifizierung und Sicherheit beim Fachverband Biogas, Lucas Wagner, erläuterte abschließend die TRGS 529, die einige weitere Anforderungen an Anlagenbetreiber mit sich bringt.

Im Anschluss an die Vorträge hatten die rund 60 Teilnehmer die Möglichkeit, an einem von drei verschiedenen Workshops zu den Themen „Qualität von Gärprodukten“, „Optimierung von Gärprodukten“ und „Rechtliche und politische Rahmenbedingungen“ teilzunehmen. Innerhalb der Workshops wurden die praxisnahen Probleme definiert und eventuelle Lösungsvorschläge erarbeitet. Die Ergebnisse der rund anderthalb stündigen Diskussionsrunden wurden der gesamten Zuhörerschaft im Anschluss präsentiert.

Am zweiten Tag besichtigten die Teilnehmer das Biomassezentrum Stausebach der EAM Natur GmbH, in dem 25.000 Tonnen Bio- und Grünabfälle aus dem Einzugsgebiet des Landkreises Marburg-Biedenkopf vergoren werden. Das dort erzeugte Biogas wird zusammen mit dem Biogas aus einer NawaRo-Anlage zu Biomethan aufbereitet und ins Erdgasnetz eingespeist.

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