Maler- und Lackierer-Innung Stuttgart feiert 150-jähriges Bestehen – Frischer Wind im Berufsbild soll neue Azubis gewinnen

Die Zeiten sind längst vorbei, als der Maler- und Lackierer nur dafür verantwortlich war, mit Pinsel und Walze die Fassade des Hauses in Farbe zu hüllen. Klar: Das Maler- und Lackiererhandwerk sorgt auch weiterhin für Farbe in der Landeshauptstadt. Ein Blick genügt – Gestaltungstrends und neue Farbkonzepte lassen sich schnell erkennen genauso wie gekonnte Farbgebung an historischen Gebäuden.

Ein so wichtiger, aber oft unterschätzter Wirtschaftszweig, braucht einen zuverlässigen Partner: Seit 150 Jahren hält die Maler- und Lackierer-Innung Stuttgart ihre Mitglieder mit vielfältigen Angeboten zur Wissenserweiterung, Aus- und Weiterbildung sowie Beratung auf Erfolgskurs. Kollegiales Zusammenarbeiten und der Gedankenaustausch sind gute Gründe für eine Mitgliedschaft. Welche Weichen die Handwerksorganisationen jetzt stellen müssen, darum geht es beim Landesverbandstag, den die Maler- und Lackierer-Innung Stuttgart anlässlich des Jubiläums am 17. Oktober im Kursaal Bad Cannstatt ausrichtet.

„Die Nachwuchswerbung ist nach wie vor eine wesentliche Aufgabe“, betont Helmut Müller, seit 2009 Obermeister der Stuttgarter Innung. Ein Ansatz: Mit einer neuen Berufsbezeichnung soll die Ausbildung für Jugendliche attraktiver werden. Felix Winkler, Schulleiter der Gewerblichen Schule für Farbe und Gestaltung in Stuttgart Feuerbach, hat sich deshalb auf Bundesebene bei Entscheidungsträgern für die Änderung der Berufsbezeichnung stark gemacht. Der leidenschaftliche Verfechter des dualen Ausbildungssystems ist überzeugt, dass die Ausbildung in diesem Berufsfeld sehr breitgefächert und anspruchsvoll ist. „Wer sich die Abschlussarbeiten beim Praktischen Leistungswettbewerb der Handwerksjugend anschaut, kann herausragende Arbeiten bestaunen.“

Moderne Wandtechniken, spezielle Materialien aber auch energetische Sanierungskonzepte gehören heute in das vielfältige und anspruchsvolle Berufsbild des Maler- und Lackierers.

Die Zukunft hochwertiger Handwerkerleistungen

Was 2015 noch genauso gilt wie im Gründungsjahr 1865: Damit Handwerksleistungen für Qualität, Können, Ästhetik und Nachhaltigkeit stehen, braucht es eine schlagkräftige Standesvertretung. „Der Gefahr, die aus Brüssel für die Meisterpflicht im Handwerk besteht, gilt es gemeinsam mit anderen Handwerksorganisationen wie dem Landesinnungsverband und der Handwerkskammer Region Stuttgart entschieden entgegenzutreten“, erklärt Helmut Müller. Der Meister sei ein weltweit anerkanntes Qualitätssiegel. „Wer den Meisterbrief besitzt, ist nicht nur Meister seines Fachs, er sorgt mit qualifizierter Ausbildung für kompetenten Nachwuchs. Er trägt als Arbeitgeber, Ansprechpartner für Kunden und als Unternehmer eine hohe Verantwortung.“ Wer den Meisterbrief erhalte, habe betriebswirtschaftliches und technisches Know-How ebenso unter Beweis gestellt wie fundierte Kenntnisse in Personalführung und Recht.

PM

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