Bioenergie in das künftige Strommarktdesign einbeziehen

Zu der heutigen Auftaktveranstaltung der vom Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) organisierten „Plattform klimaneutrales Stromsystem“ treffen sich eine Vielzahl von Stakeholdern aus Verbänden, Unternehmen, Think Tanks und Gewerkschaften, um gemeinsam über die Weiterentwicklung des Strommarktdesigns zu diskutieren. Trotz der Bedeutung der Bioenergie für eine zügige und kostengünstige Erreichung eines klimaneutralen Stromsystems wurden keine Bioenergieverbände eingeladen. Sandra Rostek, Leiterin des Hauptstadtbüro Bioenergie, kommentiert:

„Bereits Ende 2021 stellte die Strommarktdesign-Studie der Fraunhofer Institute für Energiewirtschaft und Netzbetrieb (IEE) sowie Solare Energiesysteme (ISE) im Auftrag des Bundesverbands Erneuerbare Energie e.V. (BEE) ein Strommarktdesign der Zukunft vor, welches einen zügigen Ausstieg aus dem fossilen Zeitalter beschreibt. Darin nimmt die Bioenergie berechtigterweise eine Schlüsselrolle ein. Biogasanlagen, Biomethan-BHKW und Holz(heiz)kraftwerke springen nämlich dann als Problemlöser und Backup der Energiewende ein, wenn fluktuierende Erneuerbare Energien die Nachfrage nicht vollständig bedienen können. Als Garant für gesicherte, regelbare und flexibel bereitgestellte Leistung kann die Bioenergie dezentral Netze stabilisieren und entlasten und springt dort ein, wo Energie gerade benötigt wird. Im Strommarktdesign der Zukunft müssen verschiedene Sektoren intelligent miteinander verknüpft werden. Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, die mit biogenen Brennstoffen betrieben werden, können nicht nutzbaren Erneuerbaren Strom oder die Abwärme von Elektrolyseuren hocheffizient verwerten. Ein weiterer Vorteil ist die Verbindung des Strom- und Gassektors. Dies ist zum beispielsweise bei der Herstellung von synthetischem Biomethan der Fall, welches zuvor am Standort einer Biomethanaufbereitungsanlage aus biogenem CO2 und Elektrolysewasserstoff erzeugt wurde. Nicht zuletzt verknüpft die Bioenergie wie keine andere Technologie die Energieerzeugung mit der Bereitstellung negativer Emissionen. Zusammengenommen bietet die Bioenergie so eine hochwertigere und günstigere Alternative zu teuren H2-Gaskraftwerken. Strom- und Wärmeerzeugung aus Biogas und Holz müssen folgerichtig unbedingt ein Schlüsselthema der Plattform klimaneutrales Stromsystem sein. Daher ist es unverständlich, dass kein Verband der Bioenergie zu der neuen Plattform eingeladen ist. Wir bieten dem BMWK weiter an, über eine aktive Rolle der Bioenergie im künftigen erneuerbaren Strommarkt zu diskutieren, erwarten aber auch, dass die Potentiale der Branche ernst genommen werden.“

Über die Bioenergieverbände
Im „Hauptstadtbüro Bioenergie“ bündeln vier Verbände ihre Kompetenzen und Ressourcen im Bereich Energiepolitik: der Bundesverband Bioenergie e.V. (BBE), der Deutsche Bauernverband e.V. (DBV), der Fachverband Biogas e.V. (FvB) und der Fachverband Holzenergie (FVH). Gemeinsam bilden sie die gesamte Bioenergiebranche ab von Land- und Forstwirten, Anlagen- und Maschinenbauern, Energieversorgern bis hin zu Betreibern und Planern. Das Hauptstadtbüro Bioenergie verleiht den vielen unterschiedlichen Akteuren und verschiedenen Technologien der Bioenergiewirtschaft eine gemeinsame starke Stimme gegenüber der Politik. Insbesondere in den Sektoren Strom und Wärme setzt es sich technologieübergreifend für die energiepolitischen Belange seiner Trägerverbände ein. Im Kontakt mit politischen Entscheidungsträgern kann das Hauptstadtbüro Bioenergie auf ein breites Unterstützernetzwerk zurückgreifen und kooperiert insbesondere mit dem Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE)
www.hauptstadtbuero-bioenergie.de

PM  Fachverband BIOGAS e.V.

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