Honduranische Sonderwirtschaftszone führt Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel ein

Zentralamerika wird langsam zum Paradies für die Freunde von Kryptowährungen. Nach El Salvador führt nun auch die Sonderwirtschaftszone in Honduras Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel ein.

Die honduranische Sonderwirtschaftszone hat Bitcoin und andere Kryptowährungen als gesetzliches Zahlungsmittel für Honduras Prospera eingeführt. Die Honduras Prospera ist eine besondere Wirtschaftszone, die 2020 als Mittel zur Investitionsförderung eingerichtet wurde. Ähnliche Sonderwirtschaftszonen existieren in vielen Entwicklungs- und Schwellenländern und sollen vor allem ausländische Investoren anlocken. Ziel ist es, möglichst viele Arbeitsplätze zu schaffen und trotz steuerlicher Vergünstigungen auch die Staatskassen etwas aufzufüllen.

Honduras Prospera verfügt über eine gewisse Autonomie in Steuer-, Haushalts- und Verwaltungsfragen für die gesamte Sonderwirtschaftszone. Diese Autonomie gibt ihr die Möglichkeit, die Verwendung von Kryptowährungen durch Einwohner, Regierungen und Unternehmen zu genehmigen. Lokale, kommunale und internationale Unternehmen dürfen außerdem Bitcoin-Anleihen in ihrem Zuständigkeitsbereich ausgeben. Etwas, das durchaus interessant sein kann.

„Der flexible Regulierungsrahmen von Prospera ermöglicht Krypto-Innovationen und die Nutzung von Bitcoin durch Einwohner, Unternehmen und die Regierung“, so Honduras Prospera in einer Erklärung. Damit soll gerade für Freunde der neuen digitalen Währungen ein Anfang gemacht werden. Man könnte auch sagen, dies ist ein Prestigeprojekt für Krypto-Freunde und -Entwickler. Immerhin könnten Menschen, die Apps wie zum Beispiel bitqt nutzen, so unter Umständen auch mit Kryptowährungen dort bezahlen.

Die Sonderwirtschaftszone folgt damit dem Beispiel von El Salvador, das im September 2021 als erstes Land der Welt Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel einführte. Dies führte international für Aufregung, zumal Bitcoin keiner zentralen Regulierung unterliegt, wie sämtliche anderen nationalen und multinationalen Währungen – beispielsweise wie der US-Dollar, der Euro oder der Russische Rubel.

Trotz der Entscheidung der Sonderwirtschaftszone, Kryptowährungen als gesetzliches Zahlungsmittel zu akzeptieren, sagt die Zentralbank von Honduras, dass sie nicht für Kryptowährungen bürgen kann. In einer Erklärung vom März erklärte die Bank: „Alle Transaktionen, die mit dieser Art von virtuellen Vermögenswerten durchgeführt werden, fallen unter die Verantwortung und das Risiko der Person, die sie durchführt.“ Immerhin gibt die honduranische Zentralbank keine eigene Kryptowährung heraus, so dass sie für diese Art von Geschäften keine Verantwortung übernehmen kann und will.

Allerdings monieren Kritiker, dass Bitcoin weniger geeignet ist eine Währungsfunktion zu übernehmen als beispielsweise Ether. Im Grunde genommen könnte man es mit dem Status von Gold und Silber in früheren Zeiten vergleichen, wo Gold eher für große Geschäfte benutzt wurde und Silber (Gestückelt oder in Form von Münzen) im alltäglichen Leben Verwendung fand. Insofern wird es über kurz oder lang darauf hinauslaufen, dass es entsprechende Anpassungen in jenen Ländern geben wird, in denen die Verwendung von Kryptowährungen neben den jeweiligen nationalen Währungen erlaubt ist.

Je größer die globale Akzeptanz von Kryptowährungen, desto wahrscheinlicher wird auch deren allgemeine Verbreitung und damit auch eine Stabilisierung der Kurse. Je größer die Marktkapitalisierung, desto geringer auch die Schwankungen durch einzelne Käufe und Verkäufe von Tradern. Immerhin können heute gerade bei den kleineren Kryptowährungen schon Summen von umgerechnet wenigen Millionen Euro bei der Nutzung von Hebeln größere Ausbrüche der Kurse nach unten oder oben auslösen. Oder anders ausgedrückt: Währungen von kleinen Marktwirtschaften wie z.B. Honduras sind anfälliger für Manipulationen durch Spekulanten wie z.B. der US-Dollar oder der Euro, hinter denen gewaltige Summen auf den Finanzmärkten stehen. Ähnlich sieht es auch bei den Kryptowährungen aus.

 

PM

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