Ohne stärkere Einbindung der Bioenergie sind Klimaziele nicht zu erreichen

Mit insgesamt 762 Millionen Tonnen CO2äq. ist nach heute veröffentlichten Zahlen des Umweltbundesamts der Gesamtausstoß an Treibhausgasen in Deutschland im Jahr 2021 um 4,5% gegenüber 2020 gestiegen. Dabei lagen die Sektoren Verkehr und Gebäude über den im Bundes-Klimaschutzgesetz festgelegten Jahresemissionsmengen. Die Trümpfe der Bioenergie müssen nun gezielt ausgespielt werden. Sandra Rostek, Leiterin des Hauptstadtbüro Bioenergie, kommentiert im Namen der Verbände des Hauptstadtbüros:

„Die wenig erfreulichen Zahlen des Umweltbundesamts (UBA) verdeutlichen erneut, dass beim Ausbau der Erneuerbaren Energien nun endlich die Handbremse gelöst werden muss. Dies ist sowohl im Hinblick auf die katastrophalen Klimafolgen wie wir sie letztes Jahr auf tragische Weise im Ahrtal erleben mussten sowie auch auf die nun eklatant zu Tage tretenden negativen Konsequenzen der großen Abhängigkeiten von ausländischen fossilen Energien dringend geboten. Gleichwohl die neue Bundesregierung mit einer großen Geschwindigkeit und einem ambitionierten Zeitplan sämtliche klimarelevante Gesetze noch in diesem Jahr angehen will, sollte bei all der Eile umsichtig vorgegangen werden. So begrüßen wir zwar die Anerkennung der wichtigen Rolle der Bioenergie bei der Bereitstellung von gesicherter und regelbarer Leistung im EEG-Referentenentwurf des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klima, doch mahnen gleichzeitig an, den bestehenden Anlagenpark nicht durch übermäßige Beschneidungen zu gefährden. Gleiches gilt auch in den vom UBA angesprochenen Sektoren Verkehr und Gebäude. Bei der Wärme leistet die Bioenergie mit circa 86% der CO2 Einsparungen den Löwenanteil, im Verkehrsbereich stellen Biokraftstoffe die einzig breit verfügbare Möglichkeit dar, im Fahrzeugbestand zu Treibhausgaseinsparungen zu kommen. Die Bioenergie ist somit ein taktischer Verbündeter bei der Erreichung der deutschen Klimaziele und sollte dort mit Augenmaß gezielt eingesetzt werden, wo andere Technologien an ihre Grenzen kommen.“

Über die Bioenergieverbände
Im „Hauptstadtbüro Bioenergie“ bündeln vier Verbände ihre Kompetenzen und Ressourcen im Bereich Energiepolitik: der Bundesverband Bioenergie e.V. (BBE), der Deutsche Bauernverband e.V. (DBV), der Fachverband Biogas e.V. (FvB) und der Fachverband Holzenergie (FVH). Gemeinsam bilden sie die gesamte Bioenergiebranche ab von Land- und Forstwirten, Anlagen- und Maschinenbauern, Energieversorgern bis hin zu Betreibern und Planern. Das Hauptstadtbüro Bioenergie verleiht den vielen unterschiedlichen Akteuren und verschiedenen Technologien der Bioenergiewirtschaft eine gemeinsame starke Stimme gegenüber der Politik. Insbesondere in den Sektoren Strom und Wärme setzt es sich technologieübergreifend für die energiepolitischen Belange seiner Trägerverbände ein. Im Kontakt mit politischen Entscheidungsträgern kann das Hauptstadtbüro Bioenergie auf ein breites Unterstützernetzwerk zurückgreifen und kooperiert insbesondere mit dem Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE).

PM Fachverband Biogas e.V. (FvB)

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