Kryptobörsen-Vergleich: BSDEX, Coinbase, Bitstamp & Co.

Kryptowährungen zählen zu interessantesten Investments für chancenorientierte Anleger. Immer mehr Anleger wollen von den relativ starken Kursschwankungen profitieren. Mittlerweile sehen auch renommierte Analysten in Kryptowährungen das digitale Zahlungsmittel der Zukunft. Für den Handel mit Bitcoin, Ethereum & Co. gibt es zahlreiche Möglichkeiten, wobei Kryptobörsen besonders beliebt sind. Doch die Auswahl ist groß und Anleger sollten die verschiedenen Anbieter vorab genau unter die Lupe nehmen.

Kryptowährungen als Zahlungsmittel der Zukunft?

Mittlerweile investieren auch institutionelle Anleger wie Banken und Fonds in Kryptowährungen. Dazu planen immer mehr Unternehmen, den Bitcoin und weitere Kryptowährungen als Zahlungsmittel zu akzeptieren. Hierzu gehören unter anderem Amazon und PayPal. Facebook hat angekündigt, mit dem Diem eine eigene digitale Währung einzuführen.

Auch in immer mehr Online Casinos sind anonyme Ein- und Auszahlungen mit Kryptowährungen möglich. Um neue Kunden zu gewinnen, werben die Glücksspielplattformen vielfach mit einem Online Casino Bonus ohne Einzahlung. Spieler können die Portale auf diese Weise umfassend testen, bevor sie eine erste Einzahlung mit Bitcoin vornehmen. Somit verlassen Kryptowährungen ihr Nischendasein und könnten sich tatsächlich zu einem der führenden digitalen Zahlungsmittel entwickeln.

Was sind Kryptobörsen?

Bei einer Kryptobörse handelt es sich um eine digitale Plattform, über die sich Kryptowährungen kaufen, verkaufen und tauschen lassen. Wie bei einer klassischen Börse resultiert der Preis aus dem vorhandenen Angebot und der Nachfrage. Für den Kauf stehen grundsätzlich zwei Möglichkeiten zur Verfügung. Zum einen können Bitcoin und Co. direkt beim Anbieter der Plattform erworben werden. Alternativ ist der Kauf von anderen Nutzern möglich. In diesem Fall übernimmt die Kryptobörse lediglich die Rolle des Vermittlers.

Bei der Suche nach dem richtigen Anbieter sollte neben den Konditionen auf weitere Kriterien wie Benutzerfreundlichkeit, Sicherheit oder Zahlungsmöglichkeiten geachtet werden. Vorteilhaft sind Börsen, die den Handel gegen Fiatgeld wie Euro oder Dollar ermöglichen. Jede Kryptobörse hat ihre Vor- und Nachteile, so dass es sinnvoll sein kann, sich bei mehreren zu registrieren. Wir haben die wichtigsten Kryptobörsen etwas genauer unter die Lupe genommen.

Binance – Größte digitale Handelsplattform der Welt

Auf der Plattform von Binance können mehr als 150 Kryptowährungen gekauft werden. Mittlerweile können einige digitale Währungen wie Bitcoin, Ethereum, Binance Coin, Ripple und Swipe direkt gegen Euro getauscht werden. Einzahlungen können per Kreditkarte, Klarna oder Banküberweisung getätigt werden. Klarna und Überweisungen sind gebührenfrei, für Einzahlungen per Kreditkarte wird eine Gebühr in Höhe von 1,8 Prozent berechnet. Pro Kauf und Verkauf fallen Kosten von 0,1 Prozent des gehandelten Umsatzes an.

Binance bietet eine deutschsprachige Webseite an, was bei vielen Kryptobörsen aufgrund ihrer internationalen Ausrichtung noch nicht zum Standard gehört. Der Handel ist sowohl über den Desktop als auch über eine App für iOS und Android möglich. Durch die Kooperation mit dem deutschen Finanzinstitut CM-Equity arbeitet Binance mit einem durch die deutsche Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) regulierten Dienstleister zusammen. Binance selbst hat seinen Firmensitz auf Malta, wird jedoch nicht von den dortigen Behörden reguliert.

Coinbase – Renommierte Kryptobörse aus den USA

Die Börse von Coinbase ist eine der ältesten Handelsplattformen für digitale Währungen. Lange Zeit hat sich der Anbieter auf die wichtigsten Kryptowährungen fokussiert. Inzwischen wurde die Auswahl an handelbaren Coins auf 34 erweitert. Um Kryptowährungen zu handeln, müssen sich Nutzer zunächst registrieren und ihre Daten durch den Upload eines Ausweises bestätigen.

Einzahlungen auf das Trading-Konto können in Euro per Überweisung, Kreditkarte oder PayPal erfolgen. Gebühren fallen hierfür nicht an. Für Auszahlungen wird ein geringes Entgelt von 0,15 Prozent berechnet. Die Trading-Gebühren sind mit 1,49 Prozent des Umsatzes höher als bei Binance. Wer per Kreditkarte einen Sofortkauf tätigt, zahlt hierfür eine Gebühr von 3,99 Prozent.

Um die digitalen Daten vor dem Zugriff Unbefugter zu schützen, werden 98 Prozent der Kryptowährungen offline gespeichert. Das Unternehmen wird durch die US-Bundesbehörde Financial Crimes Enforcement Network (FinCEN) reguliert. An Coinbase sind verschiedene Investoren wie Twitter und Facebook beteiligt.

BSDEX – Erster regulierter Handelsplatz für digitale Währungen in Deutschland

Die Digital Exchange der Stuttgarter Börse ist 2019 als erster regulierter Handelsplatz in Deutschland auch für private Trader zugänglich. Das Angebot beschränkt sich auf den Handel mit Bitcoin, Ethereum, Litecoin und Ripple. Die BSDEX zeichnet sich unter anderem durch niedrige Gebühren aus. Die Kontoführung ist, ebenso wie Ein- und Auszahlungen, kostenfrei. Gebühren werden lediglich für die einzelnen Orders berechnet. Dabei wird zwischen Taker-Orders und Maker-Orders unterschieden.

Taker-Orders werden sofort ausgeführt und mit 0,2 Prozent des Handelsvolumens berechnet. Dagegen landet die Maker-Order zunächst im Orderbuch. Sie kann vom Trader nachträglich noch geändert werden. Die Gebühren betragen 0,35 Prozent des Transaktionsbetrags.

Der mobile Handel über eine App ist bei BSDEX aktuell noch nicht möglich. Es gibt zwar die Bison-App der Börse Stuttgart, doch die ist nicht mit BSDEX kompatibel. Dafür gibt es ein kostenloses Wallet, in dem die Kryptowährungen sicher aufbewahrt werden können. Die gesetzliche Einlagensicherung schützt das Geldguthaben der Nutzer, digitale Vermögenswerte sind dadurch jedoch nicht abgesichert. Die Kontrolle der BaFin sorgt für eine gewisse Sicherheit.

Bitstamp – EU-regulierte Kryptobörse mit Sitz in Luxemburg

Die Kryptobörse Bitstamp hat ihren Sitz in Luxemburg und wird von der dortigen Finanzaufsicht reguliert. Die Zahl der handelbaren Währungen ist wie bei BSDEX nicht allzu hoch. Aktuell ist der Kauf- und Verkauf von Bitcoin, Bitcoin Cash, Ripple, Litecoin sowie Ethereum möglich. Einzahlungen können kostenlos per Überweisung oder mit einer 5-prozentigen Gebühr via Kreditkarte erfolgen.

Die Trading-Gebühr richtet sich nach dem Handelsvolumen der letzten 30 Tage und liegt zwischen 0,10 und 0,50 Prozent des Transaktionswertes. Leider ist die Webseite von Bitstamp ausschließlich in Englisch verfügbar. Gleiches gilt auch für den telefonischen Kundenservice sowie den Kontakt per Live-Chat. Die Handelsplattform ist übersichtlich gestaltet. Das mobile Trading ist mit einer kostenlosen App für Android und iOS ebenfalls möglich. Die meisten Coins werden offline gespeichert und sind somit vor dem Zugriff durch Hacker geschützt.

Fazit zum Vergleich von Kryptobörsen

Welche Kryptobörse im Einzelfall am besten geeignet ist, hängt immer von den persönlichen Anforderungen an. Die Plattformen von Binance und BSDEX zeichnen sich durch niedrige Gebühren sowie eine deutschsprachige Webseite aus. Dazu sorgt die Regulierung der BaFin bei BSDEX für eine gewisse Sicherheit. Generell können Trader bei mehreren Börsen ein Handelskonto einrichten. So ist es möglich, auf einer Plattform mit Fiatgeld Währungen zu kaufen und diese auf einer anderen ohne Fiatgeld zu tauschen.

PM

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