Industrie fordert ein starkes Profil für einen möglichen Ingenieurstudiengang Mechatronik-CPS in Göppingen

IHK-Bezirkskammer moderierte einen dritten Runden Tisch von Wirtschaft und Hochschule Esslingen am Campus Göppingen

Mit einem dritten runden IHK-Tisch haben sich Vertreter der Hochschule Esslingen und der Industrie aus dem Göppinger Filstal erneut zu einem intensiven Austausch getroffen. Inhaltlich ging es vor Allem um die Zukunft des kooperativen Studienmodells Mechatronik-Plus in Göppingen, bei der eine vollwertige IHK-Ausbildung als Mechatroniker mit einem Ingenieursstudiengang in Göppingen verknüpft ist. Bei einem weiteren Göppinger Modell Mechatronik-Com wird das Studium durch eine laufende Beschäftigung bei einem Industrieunternehmen finanziell abgesichert. Beide Studienmodelle haben in der Vergangenheit dazu geführt, dass Ingenieure an Göppinger Unternehmen gebunden wurden und beruflich im Filstal blieben. Genau dieser Effekt sei ein wichtiger Beitrag zum Strukturwandel im Filstal. Vorgestellt wurden die Planungen der Hochschule Esslingen, die stark frequentierten Studiengänge Elektro- und Automatisierungstechnik aus Göppingen abziehen zu wollen. „Unsere Mechatronik-Plus-Absolventen oder die von Mechatronik-Com studieren jedoch, anders als der Name es vermuten lässt, in Göppingen mehrheitlich Elektro- oder Automatisierungstechnik“, berichtet Dr. Uwe Schwab, der Leiter der Göppinger IHK-Berufsbildung. Nur wenige entscheiden sich bisher nach dem Grundstudium für die klassische Mechatronik. Deshalb befürchten die Unternehmen, dass ein Studiengang Mechatronik ohne diese Inhalte zu wenig Zuspruch finde und die kooperativen Studienmodelle nicht zukunftsfähig seien. „Aber genau das brauchen unsere Betriebe“, so Dr. Schwab.

Aus Sicht der Unternehmen sollte in Göppingen nicht nur ein reiner Ingenieursstudiengang Mechatronik verbleiben. Dieser müsse zusätzlich mit Schwerpunkten aus der Elektro- und Automatisierungstechnik und mit starker IT-Kompetenz  (KI und Big Data) ergänzt werden. Nur so könnten neben den vorhandenen Wirtschaftsstudiengängen in Göppingen die notwendigen Studentenzahlen erreicht werden. Alle Unternehmer waren sich einig, dass zukünftige Ingenieure eine ganzheitliche systemische Sicht und eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von Maschinenbau, Elektrotechnik und Informatik beherrschen müssen. Auch die Mechatronik müsse sich weiterentwickeln und verändern. Das Kunstwort Cyber Physical System, kurz CPS, beschreibt dabei genau diese zukünftige Vernetzung der physikalischen Welt der Maschinen, Anlagen und Endgeräte mit der virtuellen Welt des Internets, dem Cyberspace. Ein solches Ingenieursprofil Mechatronik-CPS würden sich die Unternehmer im ersten Schritt für den verbleibenden Ingenieursstudiengang in Göppingen wünschen.

 

PM IHK Region Stuttgart Bezirkskammer Göppingen

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