Ein Haus abreißen: Worauf ist zu achten?

Wenn Sie sich nach einer gebrauchten Immobilie umsehen, kommt durchaus der Abbruch zur Diskussion. Was lohnt sich? Die Aspekte sind deutlich abzuwägen, eine Fachberatung ist dabei unverzichtbar.

Abriss oder Sanierung: Was rechnet sich?

Das Hauptmotiv zum Abriss eines Hauses besteht meist darin, dass sich die Sanierung wirtschaftlich nicht rechnet. Die Abrisskosten müssen dabei aber unbedingt bedacht werden. Sie kommen zu den Neubaukosten dazu. Seltener wünscht sich der Bauherr eine völlig neue Hausaufteilung oder kaufte das Grundstück lediglich wegen der besonderen Lage. Es kann aber auch sein, die Statik des Hauses ist nicht mehr ausreichend. Manchmal muss es dann bis auf die Grundmauern abgerissen werden, meist wird zudem das Fundament mit entfernt. Das bereitet oft einen riesigen Aufwand, denn selbst Bodendämmungen und Dränagen müssen mit entsorgt werden. Bereits beim Abriss sollten Sie darauf achten, dass der Boden wieder entsprechend verdichtet wird. Das verhindert Absackungen. Nur so bekommt das Fundament eines Neubaus gute Bedingungen.

Genehmigungen einholen, Unternehmen beauftragen

Oftmals bedarf der Hausabriss einer Genehmigung durch das örtliche Bauamt. Hierzu sind die Regelungen von Bundesland zu Bundesland sehr unterschiedlich. Zuerst muss der Abriss angezeigt werden, dies geschieht durch eine Mitteilung des Abbruchvorhabens an das Bauamt. Dies gibt dann Auskunft, ob eine Genehmigungspflicht besteht. Vorher dürfen Sie nicht mit dem Abbruch beginnen. In der Genehmigung finden sich verschiedene Auflagen zum Schutz der Umwelt und zur Entsorgung. Diese Abbruchgenehmigung sollte der Eigentümer dem beauftragten Unternehmen für Abbrucharbeiten zukommen lassen. Ab dann erhält das Unternehmen die Verantwortung zur Einhaltung der Auflagen. Zudem müssen Sie die Versorger für Strom-, Wasser- und Gas über den Abbruch informieren. Die Nachbarn müssen ebenfalls Bescheid wissen. Nicht jede Baufirma ist auf Gebäudeabriss spezialisiert. Das gewählte Unternehmen sollte diverse Befähigungen besitzen und vorweisen. Eine spezialisierte Abrissfirma wäre eine gute Wahl. Bei einem Neubau kann der Abriss im Angebotspaket enthalten sein. Ein Profiunternehmen benötigt für den Abriss eines Einfamilienhauses zwei bis drei Tage.

Gekonnt entrümpeln und preiswert entsorgen

Vor dem Abriss muss das Gebäude entrümpelt werden. Türen und Fenster sind der Sicherheit wegen auszubauen. Alles, was nicht zum Bauschutt gehört, wird aus dem Haus entfernt. Dazu gehören unter anderem Bodenbeläge, Elektrogeräte, Verkabelungen und Leitungen. Nach den Abrissarbeiten kann der Bauschutt materialspezifisch entsorgt werden. Das ist preiswerter als Mischabfall. Je besser der Bauschutt sortiert wird, desto geringer die Entsorgungskosten.

Unterschiedliche Kosten

Die Kosten eines Abrisses gestalten sich individuell und hängen von verschiedenen Voraussetzungen ab.

– Lage des Gebäudes
– Größe
– Schadstoffgehalt der Baustoffe
– Zugangs- und Anfahrtsmöglichkeiten
– Absicherung von Nachbargebäuden

Es gibt eine Überschlagsformel, die beim Abriss eines mittleren Einfamilienhauses 50 bis 100 Euro pro Quadratmeter ansetzt. Kleinere Häuser ohne Keller kosten manchmal um die 5000 Euro, größere Einfamilienhäuser bis zu 25000 Euro und mehr.

Vorsicht Asbest!

Oft weist ältere Bausubstanz Asbest auf. Bei dessen Freisetzung, wie beim Abriss, kann er Lungenschäden verursachen. Ist das Abbruchhaus schadstoffverdächtig, brauchen Sie einen Fachgutachter. Sind größere Mengen Asbest vorhanden, bedarf der Abriss spezialisierter Unternehmen. Diese haben die Verpflichtung, für den fachgerechten Abriss und die entsprechende Asbest-Versorgung zu garantieren.

Sicher mit richtiger Versicherung

Vergessen Sie nicht, sich versicherungstechnisch um den Abriss zu kümmern. Vor allem die Schäden an Nachbarbauwerken, aber auch am öffentlichen Raum sollten gedeckt sein. Steht der Abriss in Verbindung mit einem Neubau, wird er in der Regel mit der Bauherrenhaftpflicht gedeckt. Die Versicherungen sollten in Kommunikation mit den beauftragten Firmen abgeschlossen werden, um Doppelversicherungen zu vermeiden.

Foto: Quelle: pixabay.com / © Gellinger

 

PM

 

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