Frisch Auf im freien Fall

Die Tabelle lügt nicht und genau dort stehen momentan für die Göppinger Handballer 9:17 Punkte zu Buche, unterirdisch für die Ansprüche von Frisch Auf. Am Donnerstagabend nach dem Gastspiel des deutschen Meisters aus Mannheim sind es aller Wahrscheinlichkeit nach zwei weitere Zähler auf der Minusseite, Frisch Auf steht aktuell mit dem Rücken zur Wand, Besserung scheint nicht in Sicht zu sein.

Rolf Brack, seit Ende September Trainer der Göppinger, ist derzeit nicht zu beneiden, denn er muss mit dem vorhandenen Kader klar kommen, eine wahrlich sehr schwierige Aufgabe, die den falschen Personalentscheidungen der letzten Jahre geschuldet ist. Exemplarisch erwähnt sei hier die Kaderplanung von 2014, die das Unheil bis heute nach sich zog. Die Rhein-Neckar-Löwen sahen keinen Bedarf mehr Zarko Sesum einen neuen Vertrag anzubieten und sie hatten mit Sicherheit ihre Gründe dafür den serbischen Nationalspieler nicht weiter zu verpflichten. In dieser Spielzeit scheiterten die Badener nur haarscharf am Titelgewinn aufgrund des Torverhältnisses, die beiden nächsten Spielzeiten gewannen die Mannheimer die Meisterschaft. Ergo, alles richtig gemacht im Badener Land. Eine weitere als negativ einzustufende Verpflichtung war die Personalie Kevynn Nyokas. Der französische Nationalspieler spielte mit Frisch Auf im wahrsten Sinne des Wortes Katz und Maus, war auf der Gehaltsliste ganz oben angesiedelt, von den Leistungen aber ganz unten. Nyokas war wohl der größte und gleichzeitig teuerste Flop in der Personalpolitik der Gün-Weißen, welcher heute noch sauer aufstößt, denn das Management hätte Kai Häfner wieder verpflichten können, der zu diesem Zeitpunkt gerne wieder unter den Hohenstaufen zurück gekehrt wäre. Für den Antiprofi Nyokas kam Adrian Pfahl vom insolventen HSV Hamburg und sollte der Heilsbringer auf Halbrechts sein, aber auch dieses Experiment mit dem einstigen Führungsspieler des HSV ging schief, wie sich auch die Verpflichtung von Jens Schöngarth als großer Irrtum herauskristallisiert. Irgendwie mutet dies alles schon komisch an, man hat den Eindruck, Akteure die nach Göppingen wechseln verlernen hier das Handball ein mal eins. Was also bitte schön läuft schief in Göppingen? Warum ist das Flaggschiff Frisch Auf in eine solch bedrohliche Schieflage gekommen? Liegt es an den Strukturen im Management? Warum gibt es in diesem Club kein aktives Scouting um diese Fehlverpflichtungen zu verhindern? Fragen ohne Antworten, welche aber so schnell als möglich geklärt werden müssen bevor es eventuell zu spät ist.

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