Temporäres Kollektivversagen

Doch kein Auftakt nach Maß für die Göppinger Bundesligahandballer. Nach dem deutlichen Auftaktsieg in Ludwigshafen kam beim Spiel in Gummersbach die totale Ernüchterung. Gegen einen Gegner, welcher fünf Stammkräfte ersetzen musste, vergaßen die Grün-Weißen, dass erstens angeschlagene Gegner viel gefährlicher sind und zudem, dass ein Handballspiel über sechzig Minuten geht und man nicht für geraume Zeit den Spielbetrieb einstellen kann.

Genau dies war die Ursache für die Niederlage, denn Frisch Auf war ab der 25 Minute bis zehn Minuten vor den Ende der Partie quasi nicht auf dem Parkett und erlaubte den dezimierten Gastgebern ohne große Gegenwehr eine komfortable neun Tore Führung. Erst in der letzten Phase des Matches kamen die Schwaben bis auf ein Tor heran, aber es reichte nicht zum Sieg, welcher auch total unverdient gewesen wäre.

Es war für den enttäuschten Zuschauer ein Déjà-vus Erlebnis aus der vergangenen Spielzeit mit einem Trainer, der einmal mehr keine taktischen Maßnahmen ergreifen konnte, um dem drohenden Unheil Einhalt zu gebieten. Andersson, der nach dem Spiel nicht enttäuscht sondern stinksauer war, hätte zumindest bei seiner Defensivabteilung Veränderungen vornehmen müssen, denn die Abwehr war faktisch nicht vorhanden, es waren eher Slalomstangen, die von den Oberbergischen Angreifern sehr leicht um kurvt wurden.

Und dann war ja noch die von den Experten lange im Vorfeld prognostizierte Achillesferse der Göppinger, das Torhüterduo. Im Gegensatz zu ihrem Pendant Lichtlein konnten weder Prost noch Rebmann die in sie gesetzten Erwartungen erfüllen und bildeten mit ihrer Abwehr ein regelrechtes Defensivtorso.

Nun bleibt die Frage, hat Frisch Auf den Gegner aufgrund der Dezimierung unterschätzt, oder ist es eine Dublette der letzten Spielzeit? Das kommende Auswärtsspiel in Minden sowie die anschließenden ersten Heimspiele gegen Lemgo und Stuttgart/Bittenfeld werden aufzeigen in welche Richtung es geht.

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