Holpriger Saisonstart

Es rumort wahrscheinlich schon etwas in der Chefetage des Handballtraditionsclubs, denn nur zwei Zähler nach vier Spieltagen kann und darf nicht der Anspruch von Frisch Auf sein. Klar hatte es das Auftaktprogramm in sich und die Matches in Berlin und zu Hause gegen den deutschen Meister aus Magdeburg kann man verlieren, keine Frage. Der Arbeitssieg gegen Lemgo täuschte aber keinesfalls über die vorhandenen Schwächen in der Mannschaft hinweg, was man nur wenige Tage später bei Pleite in Erlangen sehen konnte.

Marcel Schiller meinte nach dem Spiel gegen Magdeburg, dass man eine starke Mannschaft besitze, welche die jetzt schon verlorenen Punkte wieder zurück holen würde, die Qualität wird sich im Lauf der Spielzeit durchsetzen. Diese Behauptung könnte durchaus zutreffen, nur muss ich irgendwann anfangen zu punkten um nicht zu weit unten rein zu rutschen, denn ein jeder weiß, es ist äußerst schwierig unter Druck dort wieder heraus zu kommen. Die Göppinger haben momentan einige Problemzonen, es fehlt an der Konstanz bei den Torhütern, die Abwehr hat keine Bindung, hier hat Jakob Bagerstedt eine große Lücke hinterlassen, die derzeit von keinem Akteur in diesem Kader gefüllt werden kann. In der Offensive ist das Positionsspiel viel zu pomadig und behäbig, es fehlt an der Schnelligkeit und an klaren Abläufen. Viel zu oft verzetteln sich die Angreifer in eins gegen eins Situationen, man sieht kaum effektive Kreuzungen im Rückraum und eingespielte Abläufe sind Fehlanzeige. Das Überzahlspiel, eine alte Krankheit der Göppinger, ist von Zufällen geprägt, klare Zuordnungen und Spielzüge gibt es leider nicht. Ein Riesenmanko in den ersten drei Spielen war auch die Chancenauswertung der Aussenspieler, egal war auf den Positionen auf dem Parkett stand, es war hanebüchen wie mit den freien Torwurfmöglichkeiten umgegangen wurde. Zudem hat Mayerhoffer laut eigener Aussage immer noch ein Problem mit der Integration der Neuzugänge, explizit seien hier angesprochen Malus und vor allem Duarte. Der Portugiese mit viel internationaler Erfahrung ist bisher spielerisch alles schuldig geblieben, wirkt hinten wie vorne viel zu hölzern und unbeweglich. Jaka Malus ist genau das Gegenteil muss sich aber wohl an die härtere und intensivere Gangart in der Bundesliga gewöhnen, aber er ist zweifelsohne ein Rohdiamant. Viel Arbeit also für die sportliche Leitung und nicht viel Zeit, denn bereits am Samstag heißt es in Wetzlar bei der bisher ebenfalls noch sieglosen HSG zu bestehen, um drei Tage später wiederum den TBV Lemgo in der EWS Arena begrüßen zu dürfen, dieses Mal allerdings in der Qualifikation für die Gruppenphase der European League.

 

 

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